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Grand-Slam-Rekordler Nadal: Schwanengesang voll Katzenmusik in Melbourne

Ob´s ein kleiner Trist ist für Freund Thiem, dass es auch Titelverteidiger Nadal in Melbourne erwischt hat, übrigens ebenso verletzungsgeplagt oder gar verletzungsbedingt, kann ich nicht beurteilen. Wenn Nadal aber sagt, dass er es schon im zweiten von nur drei schnell verlorenen Sätzen verspürt hätte, dass aber Aufgabe nie eine Option im Sport sein dürfe, dann fehlt mir dafür jedes Verständnis. Was soll das bei einem 22fachen Grand-Slam-Sieger, der schon jenseits der 35 ist, für einen Sinn machen, bitte vielmals?

Da diese mehr oder weniger schmerzhaften oder folgenschweren Wehwehchen ja schon seit einigen Jahren den Spanier aus Mallorca begleiten und dann und wann auch zu dramaturgisch aufregenden, letztlich triumphalen Heldenepen geführt haben, ist das ja nichts Neues aus und im Hause Nadal. Neu ist für mich als langjährigen, aufmerksamen Wegbegleiter und Berichterstatter bei Grand Slams nur, dass der leidgeprüfte Rafa im Schweiße seines schmerzerrten Angesichts nicht mehr gewinnt, sondern gegen einen Mackenzie McDonald, im Tennis alles andere denn ein BigMac,  in drei Sätzen und nur zwei Stunden sang- und klanglos verliert.

Ob gehandikapt oder auch nicht, für mich völlig unverständlich, warum einer, der alles gewonnen hat, was man gewinnen kann, nicht nur an Titeln, sondern auch an Sympathien von Millionen an Fans, die seinen heroischen Einsatz begeistert beklatscht oder via Fernsehen versfolgt haben, sich weiter mit schwindenden Erfolgsaussichten und steigenden Gesundheitsrisken quält. Die ewige Jugend, von der ja viele träumen, die gibt´s halt leider doch nicht, dagegen kannst nichts machen ….

Schon gar nicht im Spitzensport und schon gar nicht als Spitzensportler, zu dessen Trümpfen auch, aber trotzdem weniger Asse als Laufarbeit, Kämpferherz, Widerstandswille oder auch alle Mätzchen vom Zeitlupenaufschlag mit Drum und Dran bis zur Körpersprache gehört haben. Und auch wenn er es nicht wahrhaben will – nicht anders als unser aller Domi, der allerdings viel, viel, jünger ist und viel, viel weniger Siege und Matches in den Armen und Beinen hat als der Grand-Slam-Rekordler – , so scheint Nadal drauf und dran zu sein, wider jede Vernunft das Rennen gegen das Alter und den alternden, jahrelang über ohnehin schon höchste Grenzen hinaus strapazierten Körper zu verlieren. Schwanengesang und Katzenmusik sind nicht weit auseinander… 

Das tut auch mir als einen, der den Fighting Spirit eines Unbeugsamen geschätzt und bewundert hat, im Herzen weh. Und das ist schade, auch wenn es mich nichts angeht und es allein Sache von Rafael Nadal ist, mit sich im Reinen zu sein. Ein Held kann durchaus auch ein Star sein, der zeitgerecht und körperkonform das Handtuch und das Racket an den Kabinennagel hängt …

 

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