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Nach Sieg im „Bruderkampf“ wartet auf Thiem die Bestätigung, die Wende geschafft zu haben

Nach Serien an Niederlagen tut´s natürlich gut, wenn´s auch wieder Siege unserer Tennisstars und -starlets gibt. Das galt nicht nur für Julia Grabher beim großen Turnier in Charleston gegen eine nicht mehr ganz taufrische chinesische Hartplatz-Spezialistin wie Zhang Shuai (34, Nr. 27) oder für die „deutsche“ Wienerin Sinja Kraus, die in Bogota, Kolumbien, gegen eine frühere, argentinische Paris-Überraschung mit dem eher  polnischen Namen Podoroska ihren ersten Sieg auf der WTA-Tour errang.

Und das trifft natürlich auch auf Dominic Thiem zu, der beim Wechsel von Hardcourt auf Sand in Estoril gegen Landsmann Sebastian Ofner in drei umkämpften Sätzen die Oberhand behielt. Es ging in diesem Österreicher-, aber auch Stallduell – Ofner gehört zum Thiem-Vater-Wolfgang-Team – auch um die aktuelle Nummer 1 im heimischen Tennis, die Sieger Dominic aber  noch Juri Rodionov mit einer Erfolgsserie streitig machen könnte.

Mit dem erst zweiten Sieg (bei neun Niederlagen) in diesem Tennisjahr hat der frühere US-Open- und 17fache Turniersieger als ehemalige Nr. 3 der Welt zwar endlich einen ersten Turnaround geschafft, was der Erfolg im „Bruderkampf“ aber wirklich wert ist, das wird sich womöglich schon im Duell mit dem US-Starlet Shelton zeigen, der einer jener typisch unbekümmerten Amerikaner ist, die von Natur aus mit großem Selbstbewusstsein ausgestattet sind.

Zwar hat Thiem mit Lokalmatador Joao Sousa im Doppel gegen Shelton und Partner glatt gewonnen, aber das hat wenig zu sagen, weil Single-Stars das Doppel, wenn sie überhaupt dabei sind, gegen zusätzliches Körberlgeld nur zum Einschlagen und zum Einstellen auf die jeweiligen Platzverhältnisse benützen. Wie eingangs erwähnt, es tut in der Sportler- und Tennisseele gut, wenn es nach langen Durststrecken wieder Erfolgserlebnisse gibt, es sei aber die barocke rotweißrote Seele davor gewarnt, von einem Extrem ins andere zu fallen.

Es ist höchst erfreulich, nicht mehr zu Tode betrübt zu sein, aber auch sehr voreilig und verfrüht, himmelhoch zu jauchzen. Eher sollte das Motto gelten: Kommt Zeit, kommt echte Tat statt des guten Rats, der lange genug wenig bis nichts geholfen hat.

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