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Wenn Magoni die Liensberger verlässt, gibt´s Trennungsschmerz voller Schalmeientöne

Man kann´s drehen und wenden, wie man will. In jedem Fall war´s so etwas wie eine schwere Geburt, bis heraußen war, was sich schon seit Wochen angekündigt hatte. Jetzt also haben´s die Beteiligten endlich hinter sich gebracht, begleitet von den schönsten Schalmeien-Tönen, die wie die Faust aufs Aug´ zur Realität passen. Hochoffiziell, so heißt es in einer von allen Seiten kommentierten Aussendung des Skiverbandes, dass sich der Italiener Livio Magoni natürlich aus freien Stücken, also ganz von selbst und ohne Einmischung von außen (oder eher doch innen?) von seiner Tätigkeit als Solo-Trainer von Katharina Liensberger, der Weltmeisterin und Olympiazweiten im Slalom, auf Nimmerwiedersehen ab sofort zurückziehe!
Ja, welch ein verbaler oder besser: schriftlicher Hammer, der am Vortag der beiden Riesenslaloms am Kronplatz und zwei Wochen vor dem WM-Auftakt in Courchevel-Meribel einschlug. Dass es so kommen würde, wie es jetzt kam, das hatte man schon nach Weihnachten ahnen können, als Liensberger am Semmering ein eher kryptisches Interview zur offensichtlich nicht friktionsfreien Zusammenarbeit mit dem von ihr selbst gewünschten Magoni gegeben hatte – jenen Italiener, der aus der Slowenin Tina Maze ebenso eine Olympiasiegerin, Weltmeisterin  und Weltcupsiegerin geformt hatte wie danach aus der Slowakin Petra Vlhova, obwohl es auch bei ihr ein Ende mit Schrecken gegeben haben soll.
Wer von beiden jetzt der schwierigere Part im gescheiterten Solo-Duett war, ob der des Deutschen oder gar Alemannischen nicht mächtige Livio oder doch die schon immer selbstbewusste und auch resolute Katharina, das lässt sich von außen schwer bis gar nicht beurteilen, das steht einem auch nicht zu, dazu können höchstens Schröcksi, der Kästle,Nemec und/oder Rossignol was sagen. Ob´s nun Kommunikations- oder andere Probleme waren, die in die Sackgasse führten, das sei dahingestellt. Faktum aber ist, dass es sich bei Magoni um einen Top-Trainer handelt, was ja auch von den Seiten der rotweißroten Alpin-Capos im Verband immer wieder bestätigt wurde. Andererseits lässt die Trennung kurz vor dem Saison-Highlight zweifellos den Schluss zu, dass zwischen dem Star-Coach und dem Ski-Star offensichtlich die Chemie nicht gestimmt hat.
Davon allerdings ist in den Kommentaren der Beteiligten nichts zu lesen und zu hören, vielmehr wird Süßholz geraspelt, als hätte nur höhere Gewalt die Kathi und den Livio auseinanderdividiert. Ja, der allseits geheuchelte Trennungsschmerz erreicht insofern den Höhepunkt, dass Magoni sich bei Liensberger und beim ÖSV mehr oder weniger dafür entschuldigt, dass u. a. auch aus organisatorischen Gründen (?) aus dem so optimistisch angelegten Projekt leider nichts geworden ist außer zwei oder drei Top-Ten-Resultaten ohne Podest-Nähe. Kurzum, der Erfolgstrainer klopft sich des gescheiterten Experiments wegen selbst an die Brust. Mea culpa, mea culpa.
Was ihn die Überwindung, sich zu vertschüssen, gekostet hat oder aber dem Skiverband an schönem Abstandshonorar, wenn er sich auf sanften Druck zurückzieht, darüber kann man höchstens spekulieren, mehr aber schon nicht. Man kann aber gespannt sein, ob die Magoni-Abfertigung sich als beste aller möglichen Startinvestitionen herausstellt. Jetzt, da Liensberger sozusagen wieder befreit ist von aller Plage, wird sie auch wieder Topresultate liefern müssen, damit sie alles rechtfertigt. Ob das bei allem Respekt vor dem Potenzial einer Weltmeisterin von heute auf morgen gelingt, steht auf einem anderen Blatt. Viel Zeit hat Liensberger jedenfalls nicht zu verlieren…,
Hier die ÖSV-Aussendung:
Livio Magoni zieht sich zurück
Livio Magoni, der seit April 2022 die Technikspezialistin Katharina Liensberger betreut, zieht sich aus seiner Trainer-Position zurück. Die Vorarlbergerin wird damit ab sofort wieder voll in die ÖSV-Technik-Mannschaft unter der Leitung von Gruppentrainer Georg Harzl integriert. Rennsportleiter Thomas Trinker bedauert den Abgang des Italieners. „Der Abschied kommt für mich überraschend, ist so aber zu akzeptieren. Schade, denn wir hatten noch viel vor“, so Trinker. „Ich bedanke mich bei Livio Magoni für seine Arbeit und ich vertraue darauf, dass ich in der ÖSV-Technik-Mannschaft gut trainieren kann. Ich nehme die neue Herausforderung des Trainerwechsels an“, so Liensberger. Auch Livio Magoni fällt dieser Schritt nicht leicht: „Es war nicht geplant, dass unser gemeinsamer Weg aufgrund von technischen, logistischen und organisatorischen Missverständnissen vorzeitig endet. Ich bedanke mich bei Herbert Mandl (Sportlicher Leiter Ski Alpin) und Thomas Trinker für das mir entgegengebrachte Vertrauen und bedauere es sehr, die Erwartungen in der Zusammenarbeit mit Katharina nicht erfüllt zu haben.“
Mit freundlichen Grüßen
Manuela Riegler
PR & Medien Koordinatorin Ski Alpin Damen
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