Ballsport

Westwien oder: Wien macht´s möglich, dass dem Meisterstück.das Meisterwerk des Zusperrens folgt

Es spielt sich einiges ab in diesen Tagen im Weltsport ganz allgemein mit French Open, Europacup-Endspielen, Transfer-Sensationen wie etwa dem Messi-Wechsel nicht nach Saudi-Arabien, sondern zu David Beckham nach Miami. Und wenn´s jenseits der Grenzen sportlich rund geht, dann lässt sich auch der heimische Sport nicht lumpen, gell! Turbulenzen, Blitzschläge, Donnergrollen, Köpferollen, Drittabschlagen, Dolchstoßlegenden usw.

Alles in geballter Form, eines jagt das andere! Sportpolitisch gehen die Wogen hoch im ÖOC-Machtkampf, was den Schlagabtausch im  Tennis betrifft, musste der tägliche Thiem kurz dem Ofi und der Julia, neuerdings auch dem Joel weichen, der Schwärzler heißt, aber rosarote Perspektiven verkörpert. Und während sich heute die seltsamer Weise grünen Austrianer in Lustenau mit den traditionell violetten Austrianern aus Wien das erste Duell um einen Platz in der Conference League liefern, steht Don Didi, der Kühbauer, nach seinem Fall mit Knall beim LASK als aktuell Arbeitsloser vor einer ungewissen Zukunft.

Da hat´s der kleine Lautsprecher mit dem Herz auf der Zunge aber immer noch leichter als der neue Handballmeister Insignis Westwien (vormals UWW), der seinen sechsten, aber ersten Triumph seit Jahren auf die teuerste Art bezahlt, die es gibt – und die es ohne Malversationen oder riesige Schuldenberge anderswo auch ganz sicher nie geben würde. Für den neuen Meister, der Jubeltrauben bildete und Freudentänze tanzte nach dem zweiten Sieg im Best-of-3-Playoff, hat in Linz getreu dem Sprichwort nicht etwa mit der finalen Krönung ein neuer Aufstieg wie Mitte 1990 begonnen, sondern ist nach Stand der unerfreulichen Dinge der Vorhang hinter dem Profibetrieb endgültig gefallen. Schlusspguff mit Beifallssalven. Skurriler geht’s nimmer… 

In Umdrehung der Tatsachen können Spötter da nur sagen: Welch ein (sportpolitisches) Meisterwerk rotweißroter Prägung, mit der eine sportliche Meisterleistung da windelweich geprügelt wird! Wirklich bewundernswert, wie sich die Sportstadt Wien da um einen Meister kümmert, der zwar den Westen Wiens im Namen trägt, aber mangels geeigneter Sporthalle schon seit langem quasi ausgebürgert und damit gezwungen wurde, in die Südstadt zu emigrieren, die ja Niederösterreich daheim ist. Soll sich Rot- und nicht Sport-Wien etwa noch um zwangsbeglückte Renegaten scheren…?

Auch das gehört zu den krankhaften Symptomen in unser Sportlandschaft, in der unter Vorspiegelung zukunftsreicher Luftschlösser lieber um Posten und Einfluss auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten geschachert wird statt sich ums Wohl und Wehe von SportlerInnen und selbst Meisterklubs zu kümmern, die der angekündigten Schließung zum Trotz alles gegeben und sich nicht billig verkauft, sondern das Maximum erreicht haben. Wenn ich sage: Hut ab, dann ist das mit Anerkennung verbunden, aber auch mit der Hoffnung, dass man den Hut mit den Worten  zieht, die da heißen: Auf Wiedersehen! Jetzt bin ich gespannt, ob´s irgendwann doch noch zu einem Happy dieses vorerst mehr als traurigen Handballmärchens kommt. Bin aber skeptisch, weil man ja weder in Linz noch Wien 1 und 1 addieren, aber B und D ganz locker dank fortschrittlicher Technologie vertauschen kann…

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