Fussball

3:1 gegen Polen oder: Andere müssen uns fürchten, nicht wir die anderen

So enttäuscht, frustriert und lang die Gesichter der Österreicher nach dem ernüchternden 0:1 gegen Vizeweltmeister Frankreich, so berechtigt der Jubel und die Euphorie nach dem 3:1 gegen die Polen mit einem wirkungslosen, eingewechselten Lewandowski. Jetzt heißt´s nicht mehr: Berlin, wir kommen, sondern vielmehr: Berlin,  Berlin, wir Ösis sind jetzt da, sind jetzt da. Gekommen, um zu bleiben, auch wenn wir noch gegen die Holländer in ein paar Tagen um den endgültigen Aufstieg kämpfen müssen.

Diesmal jedenfalls hatte, anders als gegen die gallischen Hähne, das Überfallskommando gut geklappt, das mit Blitzstarts in den Test geprobt worden war. Allerdings schien es danach, als ob sich Angst vor der eigenen Courage einzuschleichen schien, die sich in unnötigen Ballverlusten abzeichnete und schließlich zum 1:1 nach einer halben Stunde führte. Aber kaum hatte man sich über die Abkehr vom Pressing ebenso geärgert wie über den vorn ineffizienten, lauffaulen Arnie, da tauchte der Italien-Legionär nach der Pause sogar hinten auf, ganz so, als hätte ihm Ralf Rangnick zur Pause die Leviten gelesen.

Jener strategische Mastermind, der ein gutes Händchen beim Austausch der Spieler bewies, als er just den vor der Pause besten Österreicher, den ausgelaugten Mainz-Legionär Mweme, durch Prass und Grillitsch durch Wimmer ersetzte, was frischen Wind erzeugte, der mit dem 2:1 durch Baumgartner (6. Tor im 7. Länderspiel nacheinander) dann jene Konterchancen eröffnete, die schließlich unser aller Arnie Arnautovic die Chance eröffnete, im 114. Länderspiel sein 36. Tor zu erzielen. Mit einem Foulelfer, den Sabitzer herausgeholt hatte – und den er eiskalt zum 3:1 verwandelte. Einen zweiten, diesmal Handelfmeter, der zu geben gewesen wäre, gab der sonst sehr gut und uns gut gesinnte Schiedsrichter nicht. Aber da war Arnie sowieso schon aus dem Spiel und auf der (Jubel-) Bank:

Sei´s drum. Die Österreicher traten gegen die Polen ganz anders auf als gegen die Franzosen, was natürlich auch am allgemein gültigen Prinzip lag, dass man halt immer so gut spielt, wie es der Gegner zulässt. Und in diesem Falle waren es wir Österreicher, die das Gesetz des Handels mit Ausnahme weniger Szenen, in denen sich auch Tormann Pentz bewährte, bestimmte. Ganz sicher um die beiden Tore besser, um die wir das Spiel gewonnen  haben. So kann´s getrost weitergehen, auch wenn der Gegner Holland heißt. Jeder muss sich vor uns fürchten, nicht wir vor anderen. 

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