Sie können sich ja noch ans lange, laute und schlussendlich doch vollendete Transfer-Theater erinnern. Je, die Sendezeiten und Zeitungsspalten stopften das Sommerloch, bis der vermeintlich vom FC Bayern kaum wegzudenkende, sogar die Münchner Ikone Gerd Müller übertreffende Robert Lewandowski sich den Wunschtraum erfüllte, zum FC Barcelona zu wechseln!
Und kaum war er dort, da führt er den Torreigen in La Liga und in der Champions League so lange fort, bis er mit den Katalanen von höchsten Wogen ins tiefe Wellental rutschte. Denn kaum dass der FC Barcelona im Camp Nou die harten Basken von Athletic Bilbao mit 4:0 weggefegt hatte, kaum dass Lewandowski 16 Tore in 17 Spielen geschossen hatte, da kam just gegen seinen Ex-Klub aus München der Offenbarungseid, der sich schon gegen Inter Mailand trotz am Ende geretteten 3:3 abgezeichnet hatte.
Wer das desillusionierende, aus Sicht der Barca-Fans frustrierende, chancenlose 0:3 gegen den FC Bayern verfolgt hat, Ja, was ist aus dem großen FC Barcelona geworden, seit es die großen Drei (Messi, Iniesta, Xavi) mit ihren kongenialen Partnern nicht mehr gibt – oder wie Busquets und Piquet dem Alter längst Tribut zollen mussten. Die aktuelle „Komposition“ der Blau-Grana, wie sie die Fans nennen, haben ganz einfach nicht die Qualität, um auf höchster Ebene auf Augenhöhe mit den allerbesten zu sein, das kann höchstens in Ausnahmefällen einmal passieren.
Lewa-Nachfolger Chupo-Moteng stellte berühmteren Exkollegen auch dank besserer Mitspieler in den Schatten.
Und ob die hochgejubelten Gavi und Pedri, kürzlich erst ausgezeichnet als Jungkicker des Jahres, ob andere Junge wie Fati oder aber viel zu teuer, auch von der Insel eingekaufte Mitläufer a la Raphinha über kurz oder lang wieder eine kompakte Einheit bilden, scheint zumindest aus meiner Sicht, aber auch der Analyse und Diagnose der Experten Jan Age Fjörtoft und Steffen Freund (Servus TV) mehr als fraglich zu sein.
Wenn Der FC Barcelona außer der elferreifen Szene mit Lewandowski, die der britische Referee Taylor aber nach VAR-Einschreiten nicht für elferreif genug hielt, und außer einem vernebelten Schuss des nicht gerade torgefährlichen Busquets vor 90.000 Fans, die aus Missfallen weiße Taschentücher schwenkten, nicht mehr an Chanen herausspielen konnte, dann ist Feuer am Dach. Für den bemühten, aber mit einer Ausnahme harmlosen Robert Lewandowski gab´s dann als zusätzliche Demütigung noch den Austausch, womit er sich das dritte, wieder wunderbar herausgespielte Gegentor in der Nachspielzeit schon von der Bank anschauen konnte.
Und auch die K.o.-Phase in der Champions-League mit den Bayern und dem Erzrivalen Real-Madrid, mit allen anderen Glamour-Klubs außer Juventus Turin, kann der Pole aus der Fernseh-Perspektive betrachten, weil sich der FC Barcelona mit der Europa League begnügen muss. Vielleicht auch mit einem Duell gegen die roten Bullen, sollten es die Salzburger schaffen. Ob auch das zu den Träumen gehört hat, die sich der beste Torjäger der Bayern seit und nach Gerd Müller erfüllt hat, wage ich eher zu bezweifeln. Aber Geld hat kein Mascherl. Manchmal aber kann´s auch stinken, nicht wahr…?