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Vermeintlich unbekannte Skisensationen Verdu und Maes haben sich schon längst angekündigt

 Ich gehöre nicht zu jenen, die päpstlicher als der Papst sein wollen, nichtsdestotrotz ärgert s mich, wenn mehr oder weniger junge Reporter aus welchen Gründen auch immer bei manch Skisensation entweder gar nicht nachwassern oder aber halbe Fehlinfos liefern. Ich beziehe mich da vor allem auf zwei Riesenslalomfahrer, die sich nicht erst in Alta Badia in den Vordergrund gecarvt  haben. Der eine heißt Sam Maes, fährt für Belgien, lebt aber seit vielen Jahren in Österreich, früher in Zell am See, wo seine mittlerweile geschiedenen Eltern zwei Hotelpensionen besitzen, inzwischen Amors Pfeil wegen (sofern es noch stimmt, man wei0 ja nie) in Innsbruck.

Sam Maes, 22, geboren in Antwerpen im flachsten belgischen Flachland, der bei Junioren-Weltmeisterschaften schon Silber und Bronze geholt, im Europacup mehrmals aufgetrumpft (zuletzt in Italien) hat und noch als Teenager im Kranjska-Gora-Riesenslalom auf Platz 13 gekurvt war, kratzte in Alta Badia als Elfter an den Top 10, nur drei Hundertstel hatten gefehlt. Anders als im ORF behauptet, stammen beide Eltern aus Belgien, haben sich aber in die Alpen der Glockner-Region verliebt, um hier mit dem Sohn ihre (gastronomischen) Zelte aufzuschlagen.

Der zweite vermeintliche Exote ist nur dann einer, wenn man meint, Andorra wäre halt eine exotische Ski-Adresse. Mitnichten, Werte Blos-Leser. Abgesehen davon, dass in Soldeu und anderen Skistationen des Zwergstaates schon Weltcupfinale und Weltcuprennen stattgefunden haben,  hat Andorra auch gute Chancen, bald einmal WM-Ort zu werden. Und ein gewisser Johan Verdu (Sanchez) rührte dafür nicht erst jetzt in Alta Badia die von TV-Networks ziemlich spät erhörte Werbetrommel. Immerhin hat dieser vermeintlich Unbekannte in der vorigen Saison nicht nur die Riesenslalom-Europacupwertung mit vier Siegen und damit einen Fixplatz im Weltcup gewonnen, er zählte auch bei Olympia zu den großen Überraschungen, als er mit drittbester Zeit im zweiten Lauf als Neunter unter die Top 10 des Riesenslaloms gefahren war. Sein erster von zwei 12. Plätzen beim Alta-Badia-Klassiker waren ja kein Zufall, fuhr Verdu doch am ersten Tag die Bestzeit im Finale und war im zweiten Lauf wieder Drittbester.  

Er und Maes wären damit drittbeste Österreicher gewesen an einem Tag, an dem Marco Odermatt, Weggeführte beider im Europacup, dann mit seinem vierten RTL-Saisonsieg die Siegpremiere von Henrik Kristoffersen auf dem von Superstar Hirscher gekauften Red-Bull-Augment- und zugleich einbehaltenen Atomic-Siegerski verhinderte. So fügt sich eins ins andere, während ÖSV-Stars noch immer rätseln, warum das Puzzle hinten und vorn nicht passt. Geld allein kann Ski- und Materialtechnische halt nicht lösen….

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