Allgemein

Umstrittener neuer Austria-Trainer zeigt jenen Mut, den er von den violetten Kickern fordert

Ehe es in einer Pressekonferenz verkündet wird, war´s schon publik geworden. Mit Michael Wimmer aus Dingolfing in Niederbayern wurde ein Mann als neuer Austria-Trainer bestätigt, mit dem so gut wie niemand gerechnet hätte. Wimmer, who? Ja, so werden sich viele fragen, die zwar reinige Kicker dieses Namens kennen und auch bei Austria kannten, nicht aber diesen Trainer, mit denen der neue, offizielle Sportvorstand Jürgen Werner wohl alle au dem falschen Fuß erwischt hat. Sein Handwerk hat Wimmer als Assistenztrainer beim FC Nürnberg, beim FC Augsburg und beim VfB Stuttgart gelernt, wo er im Herbst den gefeuerten Deutschitaliener Materazzo ziemlich erfolgreich ersetzen konnte mit ersten Saisonsiegen und neun geholten Punkten. Da ihm aber Bruno Labbadia vor die Nase gesetzt wurde, hatte er eben diese voll, um abzudanken.

In einer ersten Aussendung zu seiner Person wurde Wimmer als Anwalt des frechen und mutigen Fußballs vorgestellt, der die Fans mitreißen soll. Wenn er Mut abspricht, dann kann man eben diese Eigenschaft dem Dingolfinger keineswegs absprechen. Denn abgesehen von der mehr oder weniger guten Gage, die es gibt, hat schon eine ganz schöne Portion an Mut dazugehört, diesen Trainerposten bei Austria anzunehmen. Anders als bei Stuttgart, das in der absoluten Talsohle war, erwartet Wimmer bei den Violetten kein freundlicher Empfang, sondern eher die kalte Schulter der meisten Fans und auch vieler Medienvertreter, die mit ihm wenig bis nichts anfangen können.

Wer in die sozialen Medien schaut, der findet nur hin und wieder ein freundliches Wort über die unbekannte Trainergröße, die vorweg im gleichen Maße oder noch mehr abgewertet wird wie sein Vorgänger Manfred Schmid als Original-Violetter und eher doch virtueller Wunderwuzzi hochgejubelt wurde. Natürlich stimmt´s, dass Schmid seine Fußballschuhe bei Austria zerriss, natürlich stimmt´s, dass er aus wenig Kasse doch einiges an Mittelklasse gemacht und – Glück des Tüchtigen, aber auch dank schwächelnder Konkurrenz – Platz drei und den dann doch nicht erfolgreichen Europacup erreicht hat. Aber ehe ihn die (wie Rapid) von Trainer zu Trainer geeilten Violetten engagierten, war auch Schmid immer nur ein Schmiedl als treuer Diener anderer gewesen wie von Peter Stöger und dessen Nachfolger beim FC Köln, wo er am Ende gar nur Scout spielte.

Man soll halt bei aller violetter Brillenfärbung doch der Wahrheit die Ehre und – ob ungeliebt, ob unbekannt – dem Schmid-Nachfolger die Chance geben, seinen Spielern jenen  Mut zu Offensive und Risiko einzuimpfen, den er verbal und schriftlich angekündigt hat. Dem harten Kern der Fans sei zudem ins Stammbuch geschrieben, dass es nicht um die Zukunft eines Schmid oder wem immer geht, sondern um Wohl und Wehe der Wiener Austria. Wer weiß, vielleicht ist Michael Wimmer der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen und nicht am falschen Platz.  Wie heißt´s doch so schön? Den (dem) Mutigen gehört die Welt. Time will tell!

 

Zum Kommentieren hier klicken

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meist gelesen

To Top

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen