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Warum David Alaba eine Schlüsselrolle beim 4:0 von Real Madrid in Barcelona spielte

Ich war zwar nicht im Camp Nou, aber immerhin im spanischen Fernsehen live dabei, als der FC Barcelona zum Entsetzen seiner Fans im Copa-del-Rey-Semifinalrückspiel vom Erzrivalen Real Madrid mit 0:4 eine Fürchterliche aufs Haupt bekam. Und wer spielte bei dieser bitteren Heimpleite, die nach dem 1:0 in Madrid wohl niemand in diesem Ausmaß erwartet hätte, eine Schlüsselrolle? Unser aller David Alaba als Innenverteidiger bei Real Madrid! Und inwiefern war er am Schützenfest beteiligt? Nein, nein, weder als Torschütze noch als Einfädler, sondern mit einem Schutzhands im Strafraum in der Anfangsphase, für das die Barcelona-Spieler ebenso lautstark wie vergeblich einen Elfmeter forderten. Sie bekamen ihn ebenso nicht, wie sie vergeblich gegen den Elfer für Real protestierten, den der Dreifachtorschütze Benzema zum 2:0 für die Madrider verwandelte. Und bei beiden Entscheidungen hatte sich der energische Referee Martinez Munuera beim VAR Gonzalez Gonzalez die Bestätigung geholt, dass er richtig gelegen ist.

Die katalonische Sportzeitung „Mundo Deportivo“ warf die Frage auf, ob die doch umstrittenen Pfiffe von Munuera nicht auch durch die „Caso Negreira“ beeinflusst worden wären. Caso Negreira, wie oder was bitte? Nein, hat absolut nichts mit Rassismus und Schwarzem Peter zu tun, ganz und gar nicht. Vielmehr geht´s bei der Caso Negreira um jenen Vizepräsidenten des spanischen Schiedsrichterausschusses, gegen den wegen Korruption ermittelt wird. Und welcher Referee will sich da dem Vorwurf aussetzen, er hätte im Zweifelsfall für jenen FC Barcelona entschieden, der „Negreira“ nicht weniger als 1,4 Millionen Euro überwiesen hat – angeblich als Zuschuss für Barca-Spieler-Ausbildung, wie ordentlich sie sich gegenüber Schiedsrichtern verhalten sollen. Darüber lachen ja sogar die Hühner.

Keine Frage, dass zwei Entscheidungen ein Duell entschieden, das eine Hälfte lang auf des Messers Schneide gestanden war, bei dem man als alter Barca-Fan aus Krankls Goleador-Zeiten aber instinktiv ahnte, dass Real-Madrid die gefährlichere Mannschaft mit den besseren Einzelspielern und der besseren (Konter)-Taktik ist, aufgebaut auf eine solide Abwehr mit einem abseits vom Handspiel soliden Alaba. Und über Nicht- und Doch-Elfer hinaus gewann Karim Benzema das das Duell der Torjäger mit einem klassischen Hattrick (2:0, 3:0, 4:0) haushoch gegen einen Robert Lewandowski, der anfangs ebenfalls einen Penalty reklamiert hatte, der aber nach Zeitlupenauflösung tatsächlich keiner war. Von der Torfabrik wie beim FC Bayern war beim neuen FCB so gut wie nichts bei Lewa zu sehen, ja manchmal erzeugte er durch Ballverlust sogar Torgefahr für Marc Andre ter-Stegen, der im Katalanen-Tor einer der Besseren war.

Für Barcelona und Trainer Xavi war´s die bitterste Pille seit dem 0:3 gegen Eintracht Frankfurt, über die er sich, Spieler, Funktionäre und Kritiker mit Gewinn des Super-Cups und den Meistertitel im Visier hinwegtröstete. Allerdings dürften auch die FCB-Fans frühzeitig gewittert haben, dass es in einem vermurksten Copa-Clasico wenig bis nichts zu gewinnen geben würde. Schon in Minute 10 gab´s Sprechchöre und 10er-Trikots-Spruchbände nach der größten Nr. 10, den Barca je hatte, sprich: Messi, über dessen Rückkehr im Sommer ja heftig diskutiert und spekuliert wird. Trotz eines Barcelona-Millionenkaders war in diesem Clasico jedenfalls von einem Mann, der das Spiel machen hätte können, nichts zu sehen. Also lautet der Ruf lauter denn: Zurück in die Zukunft mit Leo, dem „Messias“ …

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