Das hatte sich die Führung des österreichischen Skiverbandes, nun Ski Austria, wohl ganz anders vorgestellt, als es dann kam. Abgesehen von jenen, die aus welchen Motiven immer ein Nahverhältnis zur Designerin (gehabt) haben, fiel das Echo auf das neue Logo vernichtend aus – da konnte von einem österlichen Frieden keine Rede und schon gar keine Spur sein. Es ging, um das salopp zu formulieren, ein Aufschrei durch das Ski-Land, ganz so, als fühlten sich die heimischen Ski-Fans und erst recht die ÖSV- oder doch schon Ski-Austria-Mitglieder auf den Schlips oder noch schlimmer auf die Zehen getreten.
Ja, so kann´s kommen, wenn man in der Sucht, sich um jeden (auch stolzen) Preis von der Vergangenheit mit einem pensionierten, aber immer noch umtriebigen Altpräsidenten zu trennen, schlicht und einfach übers Ziel schießt. Wieder abgesehen davon, dass es wenig Sinn macht, sich nach einer Saison statt vor dem nächsten Winter im neuen Kleid mit neuem Sujet zu präsentieren, hat die knallharte Diskussion um das neue Logo inzwischen längst eine offenbar von der Frau Präsident abwärts in diesem Ausmaß nie und nimmer erwartete oder gar befürchtete Eigendynamik bekommen. Wär´s anders, hätte nicht ein puncto Marketing, Werbung und Eigen-PR zumindest so geeichter oder raffinierter Verleger wie Christian Mucha von sich aus einen Wettbewerb aus der Taufe gehoben, in dem unter kreativen Köpfen aus allen Lagern ein alternatives Ski-Austria-Logo von einer Fachjury prämiiert werden soll.
Mit dem vom Auftraggeber hochgejubelten, vom Fußvolk aber in Grund und Boden verdammten Schnellschuss aus der Hüfte hat sich der Skiverband sozusagen ins eigene Knie geschossen statt ins Schwarze getroffen. Jetzt bin ich schon gespannt, wie sich die Dinge entwickeln, sollte dieses Mucha-Konkurrenz-Logo auf ebenso breite Zustimmung stoßen wie das eben präsentierte Trümmer-Sujet als schlechter Treppenwitz oder mitunter schon besoffene G´schicht zerzaust wird.
Was den Skiverband und seine naiv-dilettantische Vorgangsweise betrifft, so muss er sich jedenfalls nicht um Spott sorgen, der ist ihm im reichen Maße sicher. Wie hoch aber im Endeffekt der Schaden ist, der angerichtet wurde, das lässt sich noch nicht hochrechnen. Eines ist aber jetzt schon sicher, dass dieser Logo-Flop noch teuer zu stehen kommt. Und da möchte ich gerne wissen, wer dafür die Verantwortung übernimmt. Und den Kopf hinhält. Mitgegangen, Mitgefangen. Mitgehangen – gottlob nur im übertragenen Sinn.