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Derby voll Rasse und Klasse als so was wie Lizenz zur Begeisterung

Ob Grünweiße-Fans oder Erz-Violette, sie alle werden der Rapid- und Barcelona-Legende Hans Krankl zustimmen. Dieses 3:3 in einem sonntäglichen Wiener Traditions-Derby voller Dramatik, voller Intensität, voller Rasse, aber auch Klasse, war beste Werbung für den österreichischen Fußball – mit dem Wermutstropfen, dass es nur im Sky-Pay-TV zu sehen war. Aber wer es gesehen hat, wer erlebt hat, wie sich da Erzrivalen mit aller Leidenschaft bekämpft haben, wer verfolgt hat, wie Austria ein schnelles Gegentor wegsteckte, und erst recht, wie sich Rapid auf die Beine stellte, als es nach der roten Karte für den holländischen „Bolognesen“ Denso Kasius zu zehnt gegen elf Violette den Ausgleich schaffte, das musste keine Vergleiche mit deutscher Bundesliga scheuen.

Nein, mehr noch, dieses denkwürdige Derby mit sechs Toren, zwei roten Karten und Spannung zum Zerreißen hatte sogar – lachen Sie nicht, ich meine es ernst! – das Format eines englischen Premier-League-Krachers, zumindest war´s so gut wie das Match in Nottingham, das Manchester United (ohne Sabitzer, beim Warm-up verletzt und durch Eriksen kurzfristig ersetzt) mit 2:0 gewann. Und ähnlich gut wie das 2:2 des anfangs grandiosen, dann schwächelnden Spitzenreiters Arsenal bei den Westham „Hammers“ in London…

Ja, dieses mitreißende Derby, das inklusive der emotionalisierten Spieler keinen kalt ließ, muss und sollte auch so etwas wie Werbung für Violett in eigener und Warnung für (Scharf-)Richter sein, bei der Lizenzvergabe mit ins Kalkül zu ziehen, dass bei dieser Wiener Austria mit diesem Einsatz, mit dieser Spielfreude und mit diesem Offensivgeist natürlich auch der Funke nicht nur zu den Zuschauern überspringen sollte, sondern auch zu einem Anziehungspunkt für neue, potente Sponsoren werden müsste. Mehr als nur ein Wunschkonzert, das da intoniert wird. Sozusagen eine Lizenz für Begeisterung…

Wenn man sich erinnert, wie die alteingesessenen Austria-Fans lauthals gegen den Trainerwechsel von Manfred Schmid zu Michael Wimmer protestierten, als wäre in Favoriten die Welt untergegangen, der muss dem vordem hierzulande so gut wie unbekannten Bayern nicht nur Abbitte leisten, sondern auch gratulieren. Mit ihn hat sich das Gesicht der Mannschaft verwandelt. Und mit ihm blüht auch der eine oder andere Spieler auf – wie der zuletzt zum Torgaranten gewendete Doppelpack-Tabakovic, der im Finish allerdings das Pech hatte, sich durch eine „patscherte“ Aktion eine rote Karte mit Sperren-Folge einzuhandeln.

Auch das war letztlich Part of a Game, auf das der österreichische, vor aber auch der Wiener Fußball stolz sein darf. Wenn´s so weitergeht, dann kann a la longue auch der deutsche ÖFB-Teamchef Rangnick wieder mehr auf Kicker aus der heimischen Bundesliga nicht nur zurückgreifen, sondern auch stützen. Denn mit wenigen Ausnahmen spielen unsere Legionäre bei Vereinen, mit denen es die Wiener Traditionsklubs in Derby-Form locker aufnehmen können. Was wiegt, das hat´s – im Positiven wie im Negativen!

 

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