Die Frauenfußball-WM 2023 im fernen Australien und noch ferneren Neuseeland ist eröffnet, hurra! Auch der ORF war zum Auftakt in Auckland mit dem Überraschungssieg Neuseelands gegen Norwegen und in Sydney mit dem Pflichtsieg Australiens gegen Irland mit aufeinanderfolgenden Direktübertragungen live dabei, hurra! Wie hoch die Einschaltquoten für dieses noch-immer-nicht-Top-Event, auf das vor allem in der Anfangsphase weder die Welt noch ohne österreichische Beteiligung die heimischen Fans schauen, das wird unsereins wenn überhaupt erst später wissen. Gut, unsere Frauenkicker: Innen (?) haben die WM zwar wie die Männer jene in Katar verpasst, dafür ist der ORF (hoffentlich nicht vor den teuren Orten) mit einem großen Team dabei, darunter neben schon etablierten TV-Sportdamen auch eine 23jährige Debütantin, die eine Blitzkarriere hinter sich hat. Bis vor kurzem war sie, wie ich einem fast ganzseitigen Gefälligkeitsartikel im rosaroten „Standard“ entnahm, noch für den Wiener Sportclub auf Torjagd gegangen, jetzt hat sie die Schussstiefel gegen das Mikrofon getauscht! Da komme noch einer und sage, dass die Wunderkinder im Sport inzwischen ausgestorben, weil vorzeitig überfordert und mental ruiniert worden sind wie das vielfach vergoldete, arme, aber doch reiche US-Turn-Girl Biles.
Wie gesagt, Alina Eberstaller ist Teil einer umfangreichen ORF-Truppe, in der – eh klar bei einer Frauen-WM, nicht wahr – die jungen TV-Damen und Ex-Teamspielerinnen die Hosen anhaben, auch wenn mit meinem alten Kollegen Lackner als oberster Produktionsleiter vorerst noch ein männliches Wesen das erste und letzte Wort haben darf. Mann, oh Mann, wie lange noch…? Wie gesagt, der ORF lässt als verlängerter Arm des linksgrünen Sportministers nichts aus, vor allem kein Spiel. Mit stolzgeschwellter Brust wurde schon vor längerer Zeit verkündet, dass im heimischen Staatsfernsehen alle 64 (Vierundsechzig!) Spiele, von der Gruppenphase bis zum Finale zu nachtschlafender oder vormittäglicher Zeit. live übertragen werden. Wär´ ja noch schöner oder eigentlich schlimmer, wenn in Zeiten der von oben diktierten Gender-Parität weniger Frauen-Matches zu sehen sein sollten als vor ein paar Monaten bei der WM der Männer! Ich bin zwar berufsmäßig sogar bei den Kicker-„Frauen“ ziemlich am Ball, außer der obersten US-Emanze Rapinoe mit den lila gefärbten Haaren, dem Barcelona-Star Alexia Putellas und dem ausnahmsweise mit einem Mann verehelichten Brasilo-Evergreen Marta fällt mir auf die Schnelle kein geläufiger Name in der hanz soeziellen Frauen-Szene ein.
Aber zum Glück gibt´s ja inzwischen nicht nur eine Ex-Internationale als Frau vom Fach, sondern ein ganzes Experten-Trio mit der mittlerweile emeritierten Teamkapitänin Schnadderbeck, das uns/mich ja – sofern ich/wir den Bildschirm so aufdrehen wie der ORF mit seinem WM-Auftritt – in die (mitunter ziemlich einschlägige) Szene einweiht. Wie gesagt, ich bin mir sicher, dass es die heimischen Sportfans kaum erwarten können, mit neuem Wissen und bisher unbekannten Namen gefüttert zu werden. Alles im Namen der neuen Haushaltsabgabe, die offenbar auch dazu da ist und dient, uns im Auftrag des Gender-Wahnsinns und im Interesse der Parteigänger eines unseligen Sportministers mit einer Lawine an fragwürdigen Liveübertragungen eher zu belästigen denn zu verwöhnen.
Nicht nur mir, sondern wohl dem Großteil der heimischen Sportfans wär´s sicher lieber, würde man ihnen mehr von der Tour de France und Felix Gall servieren. Samt einer großen Story über die aus Griechenland nach Österreich „geflüchtete“ Alexandri-Familie, die nach zwei Silbernen im Solo für Vasiliki sich jetzt mit dem Duett aus dem Drillings-Duo im japanischen Fukuoka sogar vergoldet hat als Weltmeisterinnen. Importiert, aber hier zu Gold trainiert. Das wiederum war nicht in ORF 1, sondern nur in jenem Sport Plus-Kanal zu sehen, der womöglich eingestellt wird. Alles eine Frage von Prioritäten. Erst recht in Zeiten des Genders. Es lebe die Zwangsbeglückung!