Ich weiß, ich weiß, dass ich mich höchst unbeliebt mache, wenn ich in der Causa Tennis(verband) sozusagen nachhaken möchte oder besser nachhaken muss. Dabei geht´s aber nicht um Personalia, für die sowieso der Verband zuständig und verantwortlich ist, sondern um die Unverhältnismäßigkeit der TV-Live-Übertragungszeiten in Relation zu anderen, teils erfolgreicheren heimischen Sportverbänden. Hier geht´s keineswegs darum, einen Sport samt Verband gegen den anderen aufzurechnen oder aufzuhetzen, sondern darum, hierzulande als Randsporten abqualifizierte, höchst attraktive, bei olympischen Spielen meist schnellstens ausverkaufte Weltsportarten nicht nur, aber vor allem der heimischen Jugend nahezubringen.
Ich weiß, ich weiß, es gibt ja, seit die privaten Networks weltweit mit- und öffentlich-rechtliche Anstalten aufmischen, viele Übertragungs-Verträge, die nicht zuletzt deshalb auf längere Sicht und Zeit abgeschlossen werden, weil sich eine gewisse Lobby mit (in diesen Fällen interessanter Weise zulässigen) populistischen Argumenten dafür stark macht. Abgesehen davon, dass es mehr oder weniger österreichisches (und Thai-)Geld ist, mit dem das RedBull-Team normalerweise (und komischerweise nach Marko-Sager plus FIA-Verwarnung just in Singapur nicht konkurrenzfähigen Autos) kräftig aufs Gas steigt, findet sich außer dem Grazer Doktor (Marko) ohne Portefeuille nichts Rotweißrotes im Milliardenunternehmen: Fabrik in England, Teamchef Brite, der nicht Deutsch spricht, Motoren aus Japan, Reifen aus Italien, fast alle Mechaniker/Handlanger von der Insel. Zur Abwechslung kommen Mercedes-Prinzipal Toto Wolff oder der Südtiroler Haas-Boss Steiner und am lautesten die geballte ORF-Ladung mit Hausleitner, Wurz, Habsburg, Lechner. Kamper von wo immer zu welchem Preis immer zu Wort.
Motto, das im totalen Widerspruch zu den Forderungen der auf einem Auge blinden Regierungs-Grünen steht: Es geht ja bei uns um Einschaltquoten (und doch weniger um den öffentlich-rechtlichen Auftrag, oder?). Alles quasi in Memoriam Lauda und Rindt, aber auch der Erinnerungen an den letzten heimischen Formel-1-Star namens Berger, über die meine Wenigkeit einst selbst jahrelang berichtet hat. Im ZDF oder ARD, den öffentlich-rechtlichen deutschen TV-Sendern, kommt die Formel 1 übrigens live nicht vor. Und niemand vermisst sie, obwohl bis vor kurzem noch deutsche Piloten die GP-Szene dominierten mit Schumacher, Vettel und natürlich dem Mercedes-Stern. Würde der ORF auch Skirennen übertragen, wenn höchstens heimische Trainer oder heimisches Material, aber keine Stars dabei zu finden, zu sehen und zu bejubeln sind?
Ja, wo sind nur die Zeiten, da auch bei uns große LA-Wettkämpfe, tolle Schwimm-Veranstaltungen, dramatische Rad- und Rundfahrtklassiker (Giro, Tour, Vuelta, Tages-Rennen) zu sehen waren, die man nach dem Abschied von echten Sportreportern jetzt nur noch sehen kann, wenn man zu anderen Sendern schaut. Ganz zu schweigen von den Golfern, die zu großen Schlägen ausgeholt haben wie zuletzt Sepp Straka. Oder wie die Turnakrobaten, zu denen seit geraumer Zeit auch der Wahltiroler Vinzenz Höck aus Graz gehört, der EM- und Universiade-Silber als „Herr der Ringe“ ebenso auf dem Konto hat wie sechs Weltcupsiege und heute Platz 3, Wimpernschlag hinter Ex-aequo-Siegern.
Bei allem Respekt vor Yoga-Übu8ngen mit der unter anderen von mir selbst vermittelten Ex-Synchron-Nixe Nadine Brandl, die in Las Vegas und Hollywood daheim ist, aber auch anderen Vorturnerinnen – mit gefalteten Händen und esoterischen (Sprach)-Übungen wird der österreichische Sport über die übliche alte, ganz private Keimzellen-Strategie hinaus im wahrsten Sinn des Wortes keinen Staat machen (können). Samt einem bürokratischen, auch politisch diktierten, mehr als aufgeblasenen, summa summarum in die Abermillionen gehenden Verwaltungsaufwand mit immer mehr Instanzen, den ich demnächst thematisieren werde. Er steht nämlich sehr oft in keiner Relation zum sportlichen Erfolg. Die Nutznießer allerdings werden dagegen nicht Sturm laufen! Gut gebettet ist bestens gelegen, nicht wahr…