Reden wir nicht mehr über den Fehl-, besser Stangenschuss des Aseri im Finish, sondern freuen uns, dass wir es trotz einer mehr als überschaubaren Leistung aus eigener Kraft zum dritten Mal in Folge und zum insgesamt schon vierten Mal (Gastgeber 2008) zur Euro-Endrunde geschafft haben. Aber während wir unserem deutschen Teamchef Ralf Rangnick frei nach einem heimischen Sportportal demonstrieren woll(t)en, wie Österreicher eine Qualifikation feiern, schlug der islamistische Terror mit tödlichen Salven in Brüssel zu!
Dabei kamen zwei schwedische Fans bei der hinterhältigen Attacke eines angeblich bekannten tunesischen Radikalinski ums Leben. Grund genug, wenn auch mit einiger Zeitverzögerung, das inzwischen ja schon bedeutungslose EM-Duell der Belgier mit dem Dreikronenteam zur Halbzeit (1:1) abzubrechen, zu groß war der Schreck, der nicht nur den schwedischen Spielern in die Glieder gefahren war, auch den belgischen Gastgebern, die schon für die EM qualifiziert waren.
Ich will jetzt den Teufel (in Menschengestalt) nicht an die Wand malen, aber davor warnen, sich etwas vorzumachen. Wie die Geschichte lehrt, so können tödliche Schüsse fatale Folgen haben, erst recht in Kriegs- und Krisenzeiten wie den aktuellen, auch wenn die ideologisch-religiösen Auseinandersetzungen mit scharfer Munition und Hi-Tech-Waffen anderswo ausgetragen werden. Natürlich werden und müssen die Behörden wo auch immer versuchen, mit Gefahren und Risiken auch Ängste der Bevölkerung einzudämmen, das gehört zu ihren Aufgaben.
Aber die besten Überwachungssysteme der Welt sind nicht in der Lage, die weitverzweigten Terrornetzwerke weltweit auszuschalten, dazu gibt´s viel zu viele radikalisierte Einzel- oder Kleingruppen-Fanatiker, deren Handeln von ihren Regeln bestimmt wird und nicht von Gesetzen. Und die sich ganz bewusst den Unterhaltungssektor – und da gehört der Fußball und der Sport ganz oben dazu – schon immer ausgesucht haben, um Terrorattacken zu reiten und Blutbäder anzurichten.
Abgesehen von 9/11 in New York war´s von den München-Spielen über Brüssel-Airport, Stade de France und Bataclan-Theater in Paris, Promenade des Anglais in Nizza und nun wieder Brüssel immer so in Europa. Angesichts dessen, dass 2024 in Deutschland die Fußball-Euro und danach die Olympischen Spiele in Paris steigen, sind nicht nur die Sicherheitsapparate gefordert, die tödlichen „Warnschüsse“ in Brüssel sollten, nein: müssen auch die Politik(er) sensibilisieren, damit sie auch mit manch überzogener Wort-Gewalt vorsichtiger umgehen.
Gewalt erzeugt nach dem Prinzip von Aktion und Reaktion weitere Gewalt. Und wo Hass gesät wird, dort wird auch Hass geerntet. Sport im Allgemeinen und Fußball im Besonderen müssen dieser brisanten Tendenz gerade im Countdown zu Top-Events mit Millionen an (friedlichen) Fans die rote Karte zeigen, um feiern zu können und nicht trauern zu müssen!