Es kam so, wie es mir ein Insider es schon tags zuvor zugeflüstert hatte: Absage der gerade erst von Wengen übernommenen Kitzbühel-Slaloms wegen des Brexit-Briten-Mutationsvirus, eingeschleppt im nahen Jochberg bei einer Skilehrer-Ausbildung, dafür aber Übernahme der beiden Rennen von der Maier-Heimat Flachau, wo ja sowieso alles bereit steht seit dem Flutlicht-Slalom der Damen. Kurzum, keine Hexerei für die lokalen und ÖSV-Experten, die wissen, wie alles laufen soll. Das Hotel-Bubble für den Weltcup-Tross sperrt kurzfristig wieder auf, die Test-Schiene ist sowieso noch da, die Piste wird nachjustiert, ein bisserl vereist, ein bisserl verschärft, damit sie nicht zu leicht wird für die Herren der Schöpfung, die andererseits aber mit dem halben Preisgeld zufrieden sein müssen. Hauptsache, dass sie fahren dürfen.
Aber da, geneigte Blog-Leser, bin ich mir noch immer nicht ganz so sicher, ob bestausgeklügelter Plan und sicherste Logistik oder logistische Sicherheit tatsächlich reichen, damit aus einem vom (wieder verteufelten) Tiroler Land ins Salzburgische verlegten Wunschkonzert reale Skirennen werden – wenn überhaupt, dann weiter ohne Ski-Fans, dafür aber mit hohen TV-Einschaltziffern, die wieder verbunden sind mit guten Sponsorengeldern. Wie erwähnt, im Grunde ist alles schon von A bis Z vorprogrammiert mit der klitzekleinen Ausnahme, dass weder ein mächtiger Skiverband noch ein nicht mehr ganz so mächtiger Ski-Napoleon wissen oder ahnen, ob die Politik schlussendlich dabei ihr Plazet gibt oder – darin ist sie ja seit Wochen bestens geübt – die Corona-Ampel auf Rot schalten kann, nein: muss, weil man ja bis jetzt so genau nicht weiß, was alles in dem mutierten Brexit-Briten-Virus wirklich steckt.
Und dann, sie können´s erraten, wird trotz des längst vorhandenen, noch vor wenigen Wochen als Allheilmittel versprochenen Impfstoffs ungeniert die alte Regierungs-Platte mit Hilfe von getreuen Medien neu aufgelegt: Abstand alten, Maske tragen, Hände waschen, Kontakte meiden, möglichst zu Hause bleiben, nur kurz die Füße vertreten, Bewegungsradius einschränken, in Geduld üben, viel Rücksicht zeigen und was man halt sonst alles noch aus Solidaritätsgründen von jedem Mitbürger verlangen kann oder nicht zu viel verlangt ist.
Und dazu natürlich das Verständnis, dass es eigentlich völlig unbedeutend ist, ob es ein paar Ski-Weltcuprennen mehr oder weniger gibt im Skiparadies Österreich, weil es in erster Linie doch nur ums Wohl oder Wehe unserer Mitbürger und unserer Gesellschaft geht, das habe Priorität. Zerschlagenes Porzellan, wirtschaftlicher Scherbenhaufen, verlorene Abermillionen, wen kratzt das schon oder noch? Na und, Achselzucken rundum! Kollateralschäden, so nennt man das heute mit einem Fremdwort, von dem viele vielleicht nur peripher ahnen oder wissen, was es überhaupt bedeutet. Und wenn nix wird aus den an sich gut ausgeklügelten TV-Hochsicherheitsrennen in Flachau oder gar Kitzbühel, dann können Zyniker immer noch guten Mutes und Grundes verkünden: Seid´s doch froh, ihr habt´s wenigstens a (Negativ)Werbung kriegt, während andere gar nix haben. Abwarten, was die nächsten Tage uns alles bringen. Sicher ist eines: Fix ist jedenfalls nix……