Beim täglichen „Surfen“ in den Online-Plattformen der Tageszeitungen wie der Sportportale kann man sich des Eindrucks kaum erwehren, dass schon der oberflächlichen Schlagzeilen-Produktion wegen Skandalisieren fast um jeden Preis angesagt scheint. Der Beispiele gäbe es ja zur Genüge, wenn man sie Revue passieren ließe, ich hingegen will mich heute angesichts der (GP)-Aktualität mit der medialen Verteufelung des mexikanischen RedBull-Teamkollegen des alles überragenden Formel-1-Triple-Weltmeisters und Rekord-Seriensiegers Max Verstappen auseinandersetzen, die mit der Realität nur peripher zu tun hat.
Natürlich hat Sergio „Checo“ Perez zuletzt nicht gerade Werbung in eigener Sache gemacht, sondern eher Wasser auf die Mühlen seiner (vor allem medialen) Kritiker geschüttet, als er zum Entsetzen von Hunderttausenden an lokalpatriotischen Fans mit einem gewagten, aber durchaus plausiblen Überholmanöver schon in der ersten Rennkurve auf der Strecke blieb. Ich weiß zwar nicht, wer oder was dahintersteckt, dass der an sich pfeilschnelle, schon immer des Öfteren übers Ziel hinausschießende Mexikaner schlechter gemacht wird, als er es tatsächlich ist.
Wie gesagt, man kann fast täglich lesen oder hören, dass die Bullen-Tage des Versagers Perez so gut wie gezählt seien und alte Hasen und Haudegen wie Ricciardo oder Alonso schon ante portas stehen würden. Startunfall in Mexiko hin oder her, ganz so schwach kann ja ein Pilot nicht sein, der immerhin heuer zwei Rennen gewonnen, für einige Bullen-Doppelsiege gesorgt und sich trotz des einen oder anderen Rückschlags in der WM-Wertung auf Platz zwei gesetzt hat, also unterwegs ist, als Vizeweltmeister auch diesen Doppelpack zu schnüren.
Statt die Kehrseiten des unberechenbaren „Checo“ aus welchen Motiven immer an die große Glocke zu hängen, könnte man ja ebenso gut, allerdings weniger plakativ und marktschreiend betonen, dass es sich bei Sergio Perez um einen treuen Diener seines/seiner Herr(e)n handelt, der sowohl Dienste wie Verdienste für seinen österreichisch-englischen Arbeitgeber ebenso wie für den weltmeisterlichen Teamkollegen geleistet und gesichert hat. Wär´s anders, hätte sich ja da kein anderer als Max Verstappen höchstpersönlich eingemischt, um beim Pressetermin vor dem brasilianischen Grand-Prix in Sao Paulo seine hervorragende Beziehung zum Mexikaner expressis verbis zu unterstreichen.
Zurück bleibt jetzt nur die Antwort auf die Frage, auf wen oder was man sich mehr verlassen kann – Treueschwüre des Teams oder Gerüchtebörse der Miesmacher? Fakt bleibt jedenfalls, dass ein potentieller künftiger Vizeweltmeister noch nie eine so schlechte Nachred´ gehabt hat wie Sergio Perez. Und das kommt auch mir seltsam bis verdächtig vor…