Fussball

Gretchenfrage. Wie kam Austria zum Eishockey-Granden Krueger als Capo?

Wenn der Noch-immer-, aber sportlich aktuell doch nicht mehr Rekordmeister Rapid sich als verlängerten Polit- statt Fu0ballarm einen abgewählten ORF-General und verhinderten Festspielpräsidenten als Klub-Chef holt, dann ist das für den ziemlich gewerkschaftlich wie Rathaus-orientierten Erzrivalen Austria natürlich ein Signal, möglichst prominent nachzuziehen. Und das ist den Violetten auch tatsächlich gelungen mit einer schillernden Figur, die nur peripher mit dem (englischen) Fußball zu tun hatte, ansonsten aber vor allem mit Puck und Stock, also Eishockey, wo er lange und große Spuren in vier Ländern, drei Ligen und Nationalteams hinterlassen hat.

Jetzt also ist Ralph Krueger, der Deutschkanadier mit Schweizer Pass, Headcoach bei den Buffalo Sabres (wo Vanek einst spielte), Assistent bei Edmonton Oilers, mehrfacher Meistermacher bei Feldkirch, Erfolgstrainer in Deutschland, und gefeierter Nati-Coach der Schweizer Auswahl, zum neuen Vorstandsvorsitzenden von Austria Wien gewählt worden. Wie man jetzt erfahren hat, so soll der immer noch umtriebige Crack schon einige Monate im Hintergrund gewerkt haben, ehe er vor den Vorhang am Verteilerkreis geholt wurde.

Ja, wenn das kein Name ist, mit dem sich ein Klub an die Brust klopfen kann, wer oder was dann! Ob beim Engagement des einen Ralph eventuell auch ein anderer Ralph, nämlich Ralph Hasenhüttl, eine mehr oder weniger große oder kleine Rolle gespielt hat, weiß ich nicht, weiß aber, dass der Grazer Hasenhüttl bei den Violetten gespielt hat und dass er Headcoach, in England Manager, bei Southampton wurde, als ebendort Ralph Krueger das war, was er jetzt bei Austria wurde – vom stillen Berater befördert zum Vorstandsvorsitzenden!

Die ersten Wortspenden des mehrsprachigen, eidgenössisch-alemannischen Deutsch-Kanadiers hab´ ich schon gelesen. Wie etwa vom großen Potenzial, das in diesem Traditionsklub stecken würde mit ganz tollen Führungspersonen mit ganz tollen Charakteren auch an Spielern, halt alles, was ich aus der Ferne nicht beurteilen kann. Ob das größte Potenzial womöglich im Verkauf der Generali-Arena steckt, die ebenfalls im Raum zu stehen scheint oder zumindest durch Medien wie Sportportale geistert, entzieht sich ebenfalls meiner Kenntnis.

Abgesehen davon, dass die nahe und fernere Zukunft des Favoritner Kultklubs davon abhängt, ob er sich sportlich so gut entwickelt, dass er im lukrativen Europacupgeschäft mitmischen kann, so wird´s am vermeintlichen Weltmann mit hoffentich weltweiten Beziehungen zu Krösussen liegen, mit dem hochgelobten Potenzial möglichst potente, tolle Geldgeber ins wankende Boot zu holen, damit es sicher ankert und nicht untergeht. Nur dann, wenn dem so ist, macht´s einen Sinn, einen Mann wie Krueger als Boss zu installieren. Alles andere wäre Augenauswischerei mit einem klingenden Namen.

PS: Transparenz gut und schön, ja sogar wichtig, aber es ist für mich auch ebenso wichtig, wann und wie man noch dazu rote Vereinsbilanzen älteren Datums (Juni 2023) von 12 Bundesliga-Klubs (1, 2. Liga) an die große Glocke hängt statt intern mit den Verantwortlichen abzusprechen, was zu tun wäre, damit man vorbeugt statt heult. Diese Veröffentlichungen mit Negativ-Echo mitten in der Saison allerdings kann nur abschreckend sein für potentielle Sponsoren:

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