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Fast schon Gesetz der Serie: Am Ende siegt doch wieder Djokovic

afp/apa/martin keep,

Die einst legendäre Aussage des englischen Teamkickers und Barcelona-Legionärs Gary Lineker, dass 22 Mann einem Ball nachjagen und am Ende gewinnt immer Deutschland, ist ja längst obsolete Geschichte. Wie lange dieser Satz, umgelegt auf Tennis, noch auf Novak Djokovic zutrifft, den erfolgreichsten Spieler aller Zeiten, wird sich spätestens im Semifinale der Australian Open in Melbourne herausstellen. Für das Viertelfinale mit dem zuvor in acht Duellen klar besiegten, diesmal aber weit selbstbewussteren, offensiveren und aggressiveren US-Amerikaner Taylor Fritz aber hat dieser auf die serbische, am weitaus längsten dienende Nummer 1 der Tenniswelt jedenfalls noch gegolten.

Als es schon den Anschein hatte, als würde der erschöpft wirkende Djoker aus dem letzten Loch pfeifen, als er erfolglos in der Tennistasche nach einer „Verstärkung“ kramte und dann, weil sein Winke-Winke einfach ignoriert wurde, wutentbrannt in die Trainerbox schrie, doch endlich Nachschub zu besorgen, da lag eine Sensation in der Rod-Laver-Arena. Aber kaum hatte er zwei Satzbälle abgewehrt, kaum hatte er auf 6:6 gestellt, holte er sich auch im überlegenen Tiebreak den ersten Satz.

Und wenn er auch den zweiten abgeben musste, so war er in den beiden Schlusssätzen wieder Herr der Dinge und der Chef im Ring, der Fritz entwaffnete und eine drohende Niederlage in einen Viersatzsieg drehte. Und damit einen von manch Seiten erhofften, aber verhinderten Melbourne-Sturz nach elf Einzelsiegen en Suite und 10 Australien-Open-Titeln in gefesselte Fantasie verwandelte. Wie viel physische Kraft und auch mentale Substanz den vielleicht universellsten Spieler aller Zeiten gekostet hat, wer kann das schon abschätzen bei einem voll austrainierten Topathleten und vor Selbstbewusstsein strotzenden Supermann der Szene.

Wie immer man zu Djokovic steht, der vor 16 Jahren in Melbourne seinen ersten von 24 Grand-Slam-Titeln gewonnen hat – den mancherorts ungeliebten Serben zeichnet wie keinen anderen Star aus, dass er fast immer dann, wenn es gefragt ist, sein bestes Tennis auspackt. Wie gesagt vor allem dann, wenn er vermeintlich mit dem Rücken zur Wand steht. Das war jetzt gegen Taylor Fritz so und das war schon so, als er gegen den damals als Tennis-Ali gefeierten Jo Wilfried Tsonga erstmals triumphierte. Und wie? Im Tiebreak des vierten Satzes!

Also kann man mit Fug und Recht durchaus von einem Gesetz der Serie sprechen. Am Ende siegt immer, frei nach Lineker, eben der Djoker, also Djokovic. Was immer noch kommt, diese fast zeitlose Regelmäßigkeit soll ihm erst einmal einer nachmachen!

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