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Trotz Frust statt Feier – Auböck schwamm bei WM sein 16. Finale

Werte Blog-Leser, da ich über das alte,  längst nicht mehr existente Diana-Bad am Donaukanal zum Journalismus kam, habe ich immer noch eine Schlagseite, um nicht zu sagen Faible für diese olympische Kerndisziplin. Und da ich dieser Szene seit mehr als 60 Jahren verhaftet bin, erlaube ich mir auch zu behaupten, dass ich mich nicht nur auskenne, sondern Leistungen richtig einschätzen und auch im Vergleich zu anderen Sportarten und Sportlern einordnen kann.

Womit ich im Klartext beim Schwimmer Felix Auböck, 27, angelangt bin, der als Teenager aus Bad Vöslau ausgezogen war, um via Berlin und Abitur, Michigan und Bachelor, Loughborough und Masters-Diplom, auch ein Meister seines Kraulfaches über 200m, 400m, 800m, 1500m und wer weiß, demnächst auch noch im Freiwasser zu werden. Als legitimer, aber nicht die ganz normalen Geister scheidender Nachfolger von Markus Rogan als anerkannter Weltklassemann und als (Kurzbahn)-Weltmeister (400m), Vize-Europameister (400m), EM-Dritter (200m) und jede Menge an Blechtrommeln, die er eein paar mickrige Hundertstel oder Zehntel auf oder ab hat oft rühren müssen.

Was immer heute am frühen Abend im Endlauf über 400m Kraul bei der Langbahn-Weltmeisterschaft in Doha für den 1,98m großen England-Legionär noch oder doch nicht herausspringen sollte – Auböck hat sich sozusagen im Gleichschlag (0,01 langsamer) mit seinem Loughborough-Trainingskollegen Daniel Wiffin, dem irischen Wunderwuzzi, als Fünfter ganz locker für dieses Finale qualifiziert. 

Eines, das solche Kapazunder wie der tunesische Überraschungs-Olympiasieger von Tokio 2021, Ahmed Hafnaoui, der aktuelle Open-Water-Weltmeister Kristof Razovszky aus Ungarn, beide China-Stars Zhang und Lin, beide Italiener (De Tullio; Ciampi), der mehrfache französische Medaillengewinner David Aubry und der neue US-Champion Johnston verpasst haben.

Allein diese Auflistung zeigt, welch Dichte es in dieser klassischen Disziplin gibt, aber es dokumentiert auch und erst recht, auf welch hohem Level sich über Jahre hinweg dieser Modellschwimmer bewegt, obwohl er daneben auch noch sein Studium mit Auszeichnung vollendet hat, notabene in einer Fremdsprache, die er aber wie seine Muttersprache Deutsch beherrscht. Und trotzdem nicht „schwarzeneggert“…

Man muss sich, auch wenn ihn im Finale offenbar nach 200m der unsichtbare Mann mit dem Hammer aus welch Ursachen immer so hart  traf wie nie zuvor, dir trotz allem.unglaubliche ä Konstanz eines österreichischen Spitzenschwimmers auf der Zunge zergehen lassen. Der heutige Endlauf, der mit dem enttäuachenden o.Platz in noch enttäuschenderer Zeit endete, war vereits ,sein bereits 16. Finale bei Olympischen Spielen (3), bei Lang- und Kurzbahn-Welt- und Europameisterschaften (13). Das erste davon hatte er damals als 19jähriger in London in damals sensationeller Rekordzeit (3:46,88)auf dem Blech-Platz beendet, der ihm jahrelang treu blieb, bis er endlich 2021 bei der Budapest-EM 2021 die Silberne gewann, gefolgt von Gold bei der Kurzbahn-WM in Abu Dhabi, keine Flugstunde entfernt von Doha und Qatar.

Was immer kommt, mit der lockeren Finalqualifikation ist ihm auch die Olympiageneralprobe schon gelungen. Und dazu sollte ihm die heimische Sportszene schon jetzt gratulieren. Abseits von Ski und Schanzen – und auch da nur noch im kleinen Rahmen – gibt´s nur noch ganz wenige Athleten, die eine solche Bilanz aufweisen können:

PS: Ich fürchte, der gute Felix muss nochmals 16 Endläufe erreichen, damit er jene Schlagzeilen kriegt, die ein Arnie Arnautovic bekommt, wenn er nach 80 Minuten von Inter eingewechselt wird und eine Vorlage zu einem Tor gibt, mit oder ohne Ferse. Und ich bin von Kindesbeinen an auch ein  großer Fußballfan. Immer gewesen…

 

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