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Einmal Rogan, immer Rogan: Auch als Versuchskaninchen im Weltrekord-Eistauchen

Lange, aus seiner Sicht wohl viel zu lange, hat man von ihm nichts gehört, ihn so gut wie nicht mehr gesehen, aber jetzt hat er, an sich ein Widerspruch, just als Taucher medial auf einmal wieder Oberwasser! Nicht als irgendeiner, der im Trüben fischen würde, sondern als Eistaucher, der am zugefrorenen Weißensee in Kärnten, an sich Dorado holländischer Kufen-Flitzer, einen neuen Weltrekord aufgestellt hat, der ober dem Wasser für Wellen in Form von Schlagzeilen und Fotos gesorgt hat. Sie wissen natürlich, von wem die Rede ist, wenn darüber gesprochen und geschrieben wird – von Markus Rogan, dem in die Jahre gekommenen, in Los Angeles lebenden zweifachen Olympiazweiten, Kurzbahn-Weltmeister, zweimaligen Weltrekordler und mehrfachen Europameister im Schwimmen, der 34 Medaillen gesammelt hat.

Und der schon immer, ich denke dabei zurück ans WM-Finale 2001 in Fukuoka, als er vorm Start aufreizend vor den Gegnern posiert hatte, um derart alle Blicke auch der Kamera auf sich zu ziehen, ins Visier genommen wurde. Rogan war schon immer auch ein Weltmeister in Selbstdarstellung und Eigenvermarktung, größtenteils sportlich, aber wenn´s dort nicht mehr gereicht hat, dann durch saloppe Sprüche oder andere (Un)- Taten, an den sich die Geister schieden. Jedenfalls ein Spitzensportler, der keinen kalt gelassen hatte, ehe er im zweiten Leben und der nächsten Karriere fern der Heimat als Sportpsychologe; Familienmensch und mehrfacher Papa allmählich unter dem Radar der Sport- und Society-Kolumnen zu verschwinden drohte.

Aber wer seinen Rogan seit einem Vierteljahrhundert kennt oder von Jugendjahren an gekannt hat, dem war auch klar, dass einer der besten Sportler, der hier entdeckt und aufgebaut wurde, ehe er (zweimal) in Amerika zu einem Topschwimmer wurde, nicht aus seiner Haut kann. Früher war´s vor allem das eigene Ego, das er mit seinen Siegen, Medaillen, Rekorden befriedigte – den Unterwasserweltrekord mit 111m und etwas hat Markus, zweiter Vorname übrigens Antonius, seinem einjährigen Sohn zum Geburtstag geschenkt, was immer der Hintergrund dieses seltsamen Präsents auch sein mag.

Immerhin steht Rogan jetzt wieder in den Annalen. Und immerhin weiß jetzt die Öffentlichkeit, dass es ihn noch immer gibt und dass er der Welt kund und zu wissen geben konnte, dass auch ein 41-jähriger noch in der Lage ist, unter dem Eis trotz Gänsehaut und einschlafender Gliedmaßen kraft eisernen Willens endlich wieder zu einem Weltrekord zu schwimmen, diesmal nicht in kürzester Zeit, sondern mit längstem Atem. Seinem insgesamt dritten, wenn ich mich recht entsinne. Aller guten Dinge sind ja bekanntlich Drei. Gratulation zum Comeback in Selbstvermarktung eines Versuchskaninchens. Einmal Rogan, immer Rogan. Mit allem Drum und Dran. 

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