Es würden sich heute ja einige Themen anbieten, die durchaus diskutabel wären wie Djokovic, dem in Rom zweimal eine über die Rübe gezogen wurde. Wie Sepp Straka, der trotz verpatzter Finalrunde in Charlotte noch als Achter seine Weltklasse bewies, die ihn nicht nur zum Millionär macht, sondern auch zu einem der Favoriten für die am Donnertag beginnenden PGA-Championships in Valhalla, Louisville, Kentucky, wo ehedem Cassius Clay alias Muhammad Ali groß geworden war. Oder über den FC Bayern, der immer noch einen Tuchel-Nachfolger sucht, ohne fündig geworden zu sein.
Womit wir endlich dort sind, wo ich hinwollte und hinwill, nämlich zu den österreichischen Top-Fußballtrainern, die sich im Ausland einen so guten Namen gemacht haben, dass beim fröhlichen Drittabschlagen in München auch jener Oliver Glasner gefragt worden sein soll, ob er nicht doch vielleicht Lust auf die Bayern hätte, obschon er gerade erst bei Crystal Palace angeheuert hatte. Und wenn nur ein Körnchen Wahrheit dabei sein sollte, dann müsste sich der FC Hollywood noch mehr ärgern, seit der Ex-Frankfurt-Europa-League-Siegestrainer in der Premier League nach Arsenal und ManCity (mit Siegen u. a auch 1:0 gegen Liverpool und 4:0 gegen Manchester United) seit Amtsantritt die drittbeste Punktebilanz (21) mit einer Mannschaft ohne klingende Namen hat.
Glasner hat jedenfalls spektakulär und Skeptiker überzeugend gezeigt, was er in seiner unaufgeregten Unaufdringlichkeit, aber alternativlosen Konsequenz alles draufhat. Auch ein Ralph Hasenhüttl hat fast fünf Jahre lang den Southampton-No-Names seinen Stempel aufgedrückt, ehe er nach Abgang und langer Arbeitspause die taumelnden No-Names-Wolfsburger als Retter in der Not aus dem Abstiegsstrudel zog.
Und schließlich haben wir da noch jenen Adi Hütter, der aus Salzburg auszog, um Meister in der Schweiz zu werden, mit Frankfurt tolle Erfolge erringen, dann bei Gladbach warum immer nichts ausrichten konnte, ehe er nun aus dem nicht-französischen AS Monaco einen französischen Vizemeister machte, der nur den PSG-Milliardären den Vortritt lassen musste. Jetzt ist Adi der Alemanne mit der auch durch Ex-Salzburger blutaufgefrischten Fürstentum-Truppe in der Königsklasse angelangt – und damit so etwas wie ein Trainerkaiser oder Kaisertrainer aus Österreich.
Tu Felix Austria kann man dazu nur sagen, denn mit diesem Trainertrio in drei großen Ligen haben wir als kleiner Fußball-Bruder den zehnmal so großen aus Deutschland gezeigt, wo neuerdings der Bartl den Most holt. Wenn die Liverpool-Ikone Klopp am Ende der Saison dort den Hut nimmt und zum Abschied keinen Titel hinterlässt, dann haben die Deutschen nur noch zwei Prominente als Trainer im Ausland, jenen Roger Schmidt bei Benfica Lissabon und jenen Ralf Rangnick, die beide Salzburg-Vergangenheit gehabt, dazu einer eine ÖFB-Gegenwart und die einer nach dem anderen dem stolzen, aber heuer nach vielen Jahren erstmals titellosen FC Bayern die lange Nase gezeigt haben. Darauf können wir mit unseren Toptrainern stolz sein. Auch wenn sich der Uli und eine Untertanen noch so ärgern…