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Unser Sport sollte sich Beispiel an Ungarn nehmen, das 19 Medaillen scharf kritisiert

Hierzulande würde wohl der olympische Himmel voller Geigen hängen, hätten wir in Paris sechsmal Gold, sieben Mal Silber und sechs Mal Bronze gewonnen, also insgesamt 19 Medaillen in dreifacher Ausführung. Was für uns im Sommersport unrealistisch bis nahezu utopisch klingt, ist für unsere ungarischen Nachbarn ein Ergebnis, das fast schon Heulen und Zähneknirschen mit sich bringt. Verdammt und zugenäht, so in etwa hören und lesen sich die Kommentare in ungarischen (Fach) Gazetten, in denen vor allem die fehlenden Medaillenfülle und Erfolgswelle im Schwimmen nach der Hosszu- und Cseh-Langzeitära ebenso wie im Flachwasser-Paddelsport angeprangert wird. Und dazu genau jener Schwachpunkt, den auch meine Wenigkeit in einigen meiner kritischen Blogs hervorgehoben hat, dass nämlich viel zu viele administrativ und digital geschulte, aber auch politisch bestens vernetzte Bürokraten an den Hebel der Sportmacht sitzen und viel zu wenige der durchaus vorhandenen, durchaus bereitwilligen echten Fachleute bis hin zu erfolgreichen Trainer: Innen übergangen oder ausrangiert werden, weil sie in welcher Hinsicht immer nicht ins Bild passen, das sich die selbstgerechten, selbstgefälligen, eitlen und machtgierigen „Regenten“ von ihren Trabanten machen. Und eben dieses österreichische Spezifikum, das man aus allen Bereichen des Lebens bis hin zur hehren Kultur und hohen Politik kennt, scheint nun mit wachsendem Wohlstand auch den ehemaligen k. und k.-Nachbarn gepackt zu haben, der aber immer noch auf relativ hohem Niveau jammert.

Wenn der Chefolympier Karl Stoss meint, man müsste der neuen Regierung das Vorbild Ungarn in den Regierungsauftrag schreiben, dann hat ihn die Aktualität zumindest aus ungarischer Perspektive inzwischen überholt. Was der österreichische Sport braucht, das ist ein auch im eben nach der Sportkarriere geschultes, erfolgreiches Personal, das aus eigenen Erfahrungen und nicht nur Hoffmanns Erzählungen weiß, wie der heutige Spitzensport tickt und was man alles braucht, um Spitzenleute über zwei, drei Sportarten hinaus zu produzieren. Und das müssen Leute sein, die zuerst mittel- und langfristige Konzepte erstellen statt sich kurzfristig ohne Nachhaltigkeit mit gutdotierten Verträgen am heimischen Sport zu bereichern. Es ist trotz Segelgoldenen und anderen Bronzemedaillen höchster Zeit, dass der Spitzensport an Haupt und Gliedern so reformiert wird, dass das Geld auf breiterer Ebene richtig angelegt statt in Versorgungskinder gesteckt wird. Ich bin gespannt, ob sich da die eine oder andere Größe da gegen jene, die politisch besser verankert sind, durchsetzt.

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