Fussball

Salzburg in der Königsklasse oder: Im RedBull ist kaum Alpenquelle drin

Mit den Salzburger Bullen darf der heimische Fußball darüber jubeln, dass ihm eine historische Stunde geschlagen hat. Nach dem Aufstieg in die Königsklasse mit dem 1:1 gegen Dynamo Kiew im Heim-Rückspiel sind mit Double-Sieger Sturm Graz zum ersten Mal zwei österreichische Klubs in der Champions League dabei. Was die Salzburger betrifft, so muss man insofern den Hut ziehen, dass sie es geschafft haben, obwohl wie alle Jahre wieder der Kader durch lukrative Transfers wieder gemischt wurde. Wie schnell und gut sowohl sportlich als auch wirtschaftlich das die Dosen-Truppe das geschafft hat, ist aller Ehren wert und wohl auch ein Verdienst des Oranje-Trainers Pep Lijnders, der eher Pep-Guardiola- denn Bullen-Gen eingebracht hat. Und in der Königsklasse rollt jetzt der Rubel nach dem neuen Format mit noch zwei Spielen mehr noch ein bisschen mehr…

Das Salzburger System vom weltweitem Scouting über fußball-akademische Ausbildung und Spielpraxis auf hohem Niveau bis zum Verkauf um einen Batzen Geld hat sich bisher abgesehen von einigen Fehlgriffen in der Trainerwahl bestens bewährt im Sinne der Klubführung, gar keine Frage. Wie schon einmal von mir angetippt, so gibt´s auch einen gar nicht so kleinen Wermutstropfen insofern, dass die noch vor kurzem bejubelte Quelle heimischer (Natur) Talente nach den Laimers, Schlagers, Seiwalds und anderer offenbar versiegt oder einfach zu entlegen ist in Alpentälern und Fußballnestern, um sie aufzuspüren.

Und um damit auch den Kadern der heimischen Fußball-Nationalteams vom Nachwuchs aufwärts mit neuer Energie Flügel zu verleihen. Noch stehen ja einige der ins Ausland verkauften Ex-Salzburg-Legionäre in der Blüte ihrer Fußballjahre, auf die Schnelle aber fallen mir nur wenige, wenn überhaupt  Namen ihrer möglichen Nachfolger ein, die den aktuellen Erfolgen des Wunderwuzzi Ralf Rangnick noch eins draufsetzen könnten.

Das ist es, was mich als Fußballpatrioten bei der mehr oder weniger Verherrlichung des Salzburg-Modells doch etwas stört, weil es sich eher auf die unternehmerischen Interessen auch auf internationaler Ebene beschränkt, womit Rotweißrot in der Mozartstadt doch nur die zweite Geige spielt. RedBull kommt – aus meiner ganz persönlichen Ansicht leider – fast immer ohne Alpenquelle aus…   

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