Verhasst beim Verband, aber beliebt, respektiert und verehrt bei den meisten Schwimmern und Trainern, jüngeren wie alten Semestern, die in Wien oder in aller Welt leben. Und auch jenen Funktionären, die wissen, was er als Import-Pole und Neo-Austrianer für den rotweißroten Schwimmsport geleistet hat. Jubilar Andrzej Szarzynski war nicht nur gerührt, sondern überwältigt, wer aller von nah und fern gekommen war, um in einem knallvollen Teil der Champions Bar im Vienna Marriott bei deftiger Burger- und Leberkäs-Speis und Trank seinen 80er zu feiern und sich mit Small Talk an dessen Erfolgswellen mit Augenzwinkern zu erinnern.
Na gut, Markus Rogan, der seine spezielle, hervorragende technische Grundausbildung bei Frühmorgen-Trainings als Bub im Amalienbad bei Szarzynski erlebt und verbracht hatte, sandte als Dank auf die Einladung zwar nur einen Herzensgruß aus Los Angeles als Antwort, aber viele, die der polnische Favoritner als Schüler oder bei Trainingslagern unter seinen Fittichen gehabt hatte, hatten sich zu Ehren des immer noch oder schon wieder agilen Jubilars als Gratulanten eingestellt. Es war, soweit Zeit und Ort es erlaubten, ein Who is Who des Schwimmsports. Nicht eine, sondern einige Generationen überschreitend, das dokumentieren die Namen.
Andrzejs Schüler-Freund Maxim Podoprigora, als blutkrankes Kind aus Ukraine gekommen, dann Österreichs erster Langbahn-Vizeweltmeister (2001 am Tag vor Rogan), Europameister und Europarekordler.
Mirna Jukic, Mehrfach-Europameisterin, Olympiadritte und WM-Dritte, in Vertretung der durch den Elternsprechtag verhinderten Kurzbahn-Vizeweltmeisterin Nadarajah-Melzer war die zum Verwechseln ähnliche Schwester Dominique Nadarajah-Almer gekommen, due einst auch beim Polen trainiert hatte.
Judith Draxler-Hutter, erste EM-Finalistin im Kraulsprint 1990.
Jördis Steinegger, Allrund-Vielfachmeisterin, EM-Finalistin, Olympiaschwimmerin.
Birgit Koschischek, EM-Finalistin,, Olympiaschwimmerin, die inzwischen im Raume Frankfurt als Kriminalbeamte in Sachen Geldwäsche ermittelt.
Sebastian Stoss, mittlerweile schwergewichtiger EM-Finalist 2008 (200m Rücken), Junioren-EM-Silbermedaillengewinner.
Thomas Narnhofer, mit Synchron-Nixe Lisi Mahn verheirateter alter Podo-Gegner. Wie Gerhard Prohaska, ebenfalls Brustschwimmer (EM-Finalist). Und stellvertretend für die in Kopenhagen als Neurowissenschaftlerin hofierte erste Andrzej-Medaillengewinnerin Dr. Elvira Fischer deren Mama.
Die in die Jahre gekommen Olympiaschwimmer: Innen wie Christl Filipovic-Bahula (10., Mexiko) mit der über Generationen reichenden Leu-SchwimmerInnen-Familie. Und der ewig fidele alte Mr. Butterfly von Tokio 64, Dr. Volker Deckardt, emeritierter Immobilien-Banken-Boss.
Ehemalige Wiener Kraulmeister wie Sepp Lohr mit neuem Herz und neuer Niere, aber noch immer mit dem Körper wie ein Löwe.
Der auf einer Welle wie Andrzej schwimmende Südstadt-Trainer Hannes Straub („Es waren lange 37 Jahre“), der mit Sonja Hausladen die erste Olympiafinalistin der Neuzeit (1984, LA) produzierte. Olga Kropatova. die aus einer 13jährigen Wienerin mit Afghanistan-Eltern einen Stern der Zukunft formen soll. Der international vernetzte Ex-Schwimmpräsident-Kandidat und Agentur-Zampano (create connection), David Ungar-Klein.
Und. Und. Und, Man verzeihe, dass ich mir, zudem ganz schön verschnupft, nicht alles hab merken können in der Eile.
Nicht zu vergessen Wiens Schwimmboss DI Stejskal, der vom kleinen Schwimmbruder Wasserball kommt, aber der einzige aus der ansonsten abwesenden OSV-Führungsriege blieb, der Andrzej hochleben ließ.
Die unglaubliche Zahl der Generationen und Vereinsgrenzen überschreitenden Promis , die – so sagen meine Informanten – zu solchen Rendezvous mit Legenden im ungezwungenen Rahmen gern öfter kommen würden, war eine ganz klare Aussage. Für und gegen wen, das überlasse ich dem Urteil der geschätzten Blog-Leser.
In diesem Sinne, vom noch etwas älteren zum ebensolchen Stehaufmännchen Andrzej: Bleib´ so, wie du bist, immer schön direkt und nicht hintenrum. Ohne dich, den streitbaren Favoritner aus Polen, hätte Österreich weit weniger gewonnen, als es durch Dich erreichen hat dürfen.