OLYMPIA. Fast hätte ich´s verschwitzt, aber zum Glück gibt´s ja noch einige Medien, die sich nicht nur mit Fußball, Formel 1 und Funsport, sondern auch mit dem olymischen Sport beschäftigen – und damit auch mit dem schon vor Monaten beschlossenen, doch überrsschenden, aber auch zukunftsweisenden Wechsel an der Spitze des IOC. Gestern war´s dann so weit, übergab der ehemalige Fechtolympiasieger Thomas Bach den symbolischen Schlüssel an die mehrfaxche Schwimmolympiasiegerin Kirsty Coventry, die zumindest die nächsten Jahre das Internationale Olympische Comite als erste Frau leiten wird. Ein echter Tapetenwechsel nach außen.
Wobei sich allerdings die Frage stellt, wohin die weiße Frau aus Zimbabwe, also Schwarzafrika, eine der größten Weltorganisationen mit mehr als 200 Mitlgiedsländern in Zukunft lenken wird – oder ob sie von ihrem Mentor, dem sie zum offiziellen, emotionalen Abschied noch schnell den olympischen Orden in Gold verlieh, zur besseren Einstimmung aufs neue (Hoch) Amt zumindest in seinem Sinne beraten wird. Was man von Kirsty halten soll oder erwarten darf, die ja deshalb nicht unumstritten ist, weil sie in Zeiten des autoritären Mugabe-Regimes schon Politämter bekleidet hatte, weiß man nicht. Jedenfalls hebt sie das Antiautoritäre bewusst hoch, indem sie ankündigt, möglichst viele Mitglieder in Entsheidungsprozesse einbinden zu wollen. Zum anderen ließ sie offen,wie sie auch mit den diversen Gender-Themen bis hin zu (nicht nur Box-) Transen a la Khelif umgehen wird. Und noch viel heikleren Zukunftsperspektiven a la Künstliche Intelligenz …
Was für die Mutter, Ministerin und Mehrfach-Goldlady spricht, das scheint ihr Anpassungs- oder auch ihre Wandlungsfähigkeit zu sein, die sie ja schon als Schwimmerin ausgezeichnet hat, die in allen Lagen beste Figur machte. Ob ihre Hände dabei im Spiel waren, das Schwimmprogramm über Kraul hinaus im 50m-Sprint auf alle anderen Lagen auszuweiten, kann ich nicht sagen. Persönlich glaub´ ich allerdings, dass mehr und mehr immer und #überall zu einer Schwemme führt, weniger hingegen meistens mehr ist und das Außergewöhnliche auf mehr Interesse stößt. Ich kann nur hoffen, dass das IOC nicht zu einem Pendel wird, das nach dem jeweiligen medialen Mainstream ausschlägt, sondern sich gerade unter einer Olympiasiegerin dessen bewusst ist, der größte aller Sport-Klassiker zu sein, der kein Fähnlein im Wind spielen darf. Wär´s anders, wäre das IOC nicht im Laufe der Jahrzehnte zu einem Machtfaktror mit Milliardengewinn geworden…
TENNIS. Wimbledon-Qualifikation. Damen, 1. Runde. Sowohl Julia Grabher (3:6, 6:1, 4:6 gegen Banks, GB) als auch Sinja Kraus (3:6, 4:6 nach 4:1 gegen Osuigwe, USA) schieden aus. Damit sind vier von fünf ÖTV-Vertretern mit einem einzigen Satzgewinn gescheitert. Filip Misolic bekommt es mit dem Belgier Onclin zu tun.
LEICHTATHLETIK. Ostrau-Golden-Spike-Klassiker. Der 36jährige Burgenländer Raphael Pallitsch fixierte im hochkarätigen, vom Kenianer Koech (3:29,05) gewonnenen 1500m-Lauf in der Weltklassezeit von 3:32,96 Minuten (8) zum Saisoneinstand gleich einen neuen Rekord, mit dem er auch das WM-Ticket für Tokio löste. Stark auch Karin Strametz (100m Hürden 12,83, 4., zweitbeste Zeit der Karriere) und ihr Herren-Pendant Enzo Diessl (110m Hürden 13,25, ebenfalls zweitbestenMarke seiner jungen Laufbahn).

