Möglichst skurril sein oder sich so benehmen, dazu ein bisserl oder noch ein bisserl goscherter, dann hast gute Chancen, ganz vorn dabeiu zu sein beim Echo im heimischen Sport. Schau, der Arnie, also Marko Arnautovic, macht Schlagzeilen, weil er am Airport in Istanbul mit Kind, Koffer und Kegel gesichtet und damit gleich Besiktas als neuen Klub zugeordnet wird, womit Rapid trotz Verkauf von Abos und von T-Shirts des potenziellen Nr. 7 (?)-Protagonisten die Felle Richtung Bosporus und Marmara-Meer davonschwimmen sieht. Ja, das bewegt die Fans, die dann ordentlich in die Posting-Taten hauen, was mitunter für gute, manchmal allerdings auch ziemlich primitive Unterhaltung unter der Gürtellinie sorgt.
Auch wenn er sich eine Saison lang bei Inter Mailand vor allem als bester aller Sitzfleisch-Stars auszeichnete, ehe er auf Nimmerwiedersehenm verabschiedet wurde, so ist und bleibt er hierzulande das bevorzugte Objekt medialer Begierde. So gut wie niemanden außer ein paar Insider scheint es zu interessieren, dass wir nach dem dreifachen U23-Europameister Mladenovic aus Salzburg jetzt mit dem Burgenlandler Christian Giefing sogar einen fünf Jahre jüngeren, hochveranlagten Junioren-Europameister auf der klassischen 200m-Kraulstrecke haben, der in seinem Alter schon schneller schwimmt als seinerzeit der spätere Weltmeister Felix Auböck.
Dass dieser Teenager bei der aktuellen Nachwuchs-EM in Samorin bei Pressburg quasi die einzige heimische Schwalbe ist, die noch lange keinen sportlichen Sommer macht, sollte nicht verschwiegen werden, auch wenn da der Verband sich in vornehmer Zurückhaltung übt, was kritische Betrachtung der enormen Rückstände fast aller Sportler: Innen betrifft. Veständlich, dass man das eigene Nest nicht beschmutzen will. Unverständlich hingegenn, dass Kinder von Spitzenfunktionären für Top-Meetings nominiert werden, bei denen dann der inzwischen mit wenigen Ausnahmen wieder gültige, einst sarkastische Spruch zutrifft, dass sie zwar in Resultatlisten untergegangen sind, aber überlebt haben. Na, wenn das nicht die Spesen wert sind, was dann…
Wer da Geld beim Fenster rauswirft, sollte nicht am falschen Platz sparen, was imn diesem von Selbsbedienungsladen allerdings der Fall ist, wenn es um einen unentbehrlichen, muskelbepackten Krauler aus Kärnten geht, der sowieso schon zwischen Graz und Rif hat pendeln müssen, um zwischendurch in einem olympischen 50m-Pool trainieren zu können. Die Rede ist von Heiko Gigler, ohne den die Lagenstaffel-Europameister 2024 (mit fehlender Konkurrenz wegen Olympia) und EM-Dritten 2022 (gegen alle Topländer) nie undHiglder nimmer so toll abgeschnitten hätten. Der vielseitig von seinem Entdecker Kendi ausgebildete Gigler, ein grandioser Kämpfer mit fabelhaftem Fighting Spirit ist als Schlusskauler der Staffel nämlich fantastische Zeiten von australisch-amerikanischer Dimension geschwommen, nämlkich unter 48 Sekunden. Als Dank dafür allerdings wurde ihm als Mehrfachstarter (50m, 100m Kraul, Staffel) der Wunsch verwehrt, dass ihn sein Heim-Trainer Alexandre Deblaise, Ex-Schswimmer, Ex-Triathlet aus Chamonix, zur WM nach Singepur begleitet.
Als Grund wurde angegeben, dass man nur ein Trainer-Trio delegieren und akkreditieren werde. Mit den Reisespesen für die Vizepräsidentenkinder als Statisten zu Meetings in ganz Europa hätte man genug Geld auf die Seite legen können, um sich einen wichtigen vierten Trainer für den unersetzlichen vierten Staffelschwimmer (2 Sekunden schneller als der nächstbeste Österreicher!) leisten zu können. Aber vielleicht ist Deblaise nicht ganz so linientreu, wie sich das Bosse in ihrer eigenen auto- statt demokratischen Vorstellung erwarten. Gemessen am medial so verkauften, größten Transfer-Coup der heimischen Fußballgeschichte, also Arnie und Grünweiß, ist das natürlich kaum der Rede wert. So wemikg wie das einstige Investment in Fußball-Kaliber vom Schlage eines Panenka, Kempes, Krankl, Kranjcar, Savicevic und Co. Jedem Tierchen ihr Pläsierchen oder jeder Zeit ihre (Un) Sitten und Gebräuche…

