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Tu felix Austria, bade im Golde, mit dem uns Rosen aus Athen beschenken

Vollbracht! Geschafft! Vergangenheit bewältigt, Frust abgeschüttelt, Paris distanziert! Rosen aus Wien für die Synchron-Nixen aus Athen! Das Zwillings-Duett Anna Maria und Eirini aus dem Alexandri-Drillings-Terzett lässt nach olympischem Pech mit Blech zum zweiten Mal bei einer Weltmeisterschaft als Golden Girls grüßen. Sie sind auch rechnerisch jetzt die Besten aller Zeiten mit dem Punkteweltrekord von 307, 1451 Zählern vor China und den wieder unter neutraler Flagge startberechtigten Russinen. Diesmal sind´s Freudentränen, die die Austro-Griechinnen trocknen müssen, und keine des Zorns, der dem erhofftem Gold bis Bronze nachweinte wie vor einem Jahr. Auch ein familiäres Trostpflaster, dass bisher nichts aus einer Medaille geworden ist für das Drillings-Schwesternherz Vasiliki!

Jubel, Trubel, Heiterkeit. Eh klar, wenn man in Gold badet! Verdienter Lohn für jahrelange härteste Arbeit, die hinter der zweiten WM- und noch mehr EM-Goldenen steckt. Auch öfters von mir zu bewundern, als ich noch gern gesehener und nicht ungebetener Gast war in der Südstadt, dem aktuell einzigen Bad, in dem die Synchron-Nixen die erforderlichen Rahmenbedingungen vorfinden. Wenn sie ebendort trainieren, ist kein Platz für andere, jüngere Semester, die im  Sog goldener Vorbilder zur nächsten Erfolgsgeneration wachsen könnten. Eine (olympische und auch optisch attraktive) Gruppe mit Österreicherinnen zu bilden, das haben die Alexandris abgelehnt, um sich auf ihre Ziele zu fokussieren.

Jetzt stellt sich die Frage, was mit dem Synchronschwimmen passiert, wenn die Weltmeisterinnen buchstäblich irgendwann oder gar demnächst, wer weiß, das Handtuch werfen? Immerhin werden sie im September schon 28 und bis Los Angeles sind´s noch drei lange Jahre, die stundenlanges Training pro Tag abverlangen. Halten sie durch, um auch das olympische Trauma zu verdrängen? Wenn nicht, wer folgt ihnen nach? Oder müssen wir dann wieder von Null anfangen und Jahre warten, bis uns der Zufallsgenerator oder Fahnenflüchtige aus heutigen Kriegsgebieten wie ehedem die in Athen unzfriedenen, bei uns aber zu Glückskindern gewandelten Alexandris aus der Verlegenheit hilft?

Schelten Sie mich nicht, wenn ich  behaupte, dass es ein rotweißrotes Spezifikum ist, dass wir dann, wenn es ein Oben gibt, noch mehr ins Oben stopfen, aber vergessen, dass dahinter dann nichts nachkommt. Schau nach beim Dkiskushünen Weißhaidinger? Danach gähnende Leere. Schlag nach, was nach den Judo-Medaillen kam? Ein riesiges WM-Loch mit einem 7. Platz! Wo ist das  LA-Mehrkämpferland von gestern? Erinnerung! Und selbst im Alpinrennlauf wird´s immer enger, der gute Nachwuchs immer weniger. Der Beispiele sind’s Legionen. Also sagen wir lieber: Tu felix Austria, bade im Golde, mit dem uns (See) Rosen aus Athen immer wieder beschenken… 

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