Dieser Blog ist als Platzhalter für unser Qualifiktionsspiel in Bosnien-Herzegowina gedacht, hötte aber das Potenzial, als Wegweiser für eine noch größere, weltweite Popularität des Volkssports Fußball. Ich wusste von einem Telefonat mit dem Golador vom Empire State Building in New York, welch unglaubliches Fußballdrama es im tollen ungarischen Ausweichstadion in Debrecen zwischen Israel und Italien mit dem besseren 5:4-Ende für die Azurri mit ihrem emotionalen Coach Gattuso es gegeben hatte. Und dem Sportsender ESPN sei´s gedankt, dass ich ein paar Stunden später diesen beispiellosen Krimi mit neun Toren, unglaublichen Torszenen, knallharten Zweikämpfen und folgenschweren Zusammenstößen – Opfer Kean, der schwarze Goalgetter Italiens – in einer Aufzeichnung doch noch quasi live verfolgen konnte.
Abgesehen davon, dass der Israeli-Fußball mittlerweile auch durch die in ganz Europa verstreuten Legionäre – ich glaube, auch einen entdeckt zu haben, der bei uns spielte – eine ziemlich große Qualität, verbunden mit patriotischer Leidenschaft, erreicht nat, gilt es Vorurteile zu korrigierten. Vor allem, was den italienischen Fu0ball betrifft, dem zumindest bei vielen älteren Semestern immer noch der Makel des einst vom ergebnisorientierten Defensivapostel Helenio Herrera erfundenen, von Jose Mourinho (Inter, Roma) praktizierten Catenaccio (Mauern) anhaftet. Davon kann auch Gattusos wegen, der selbst ein trotzdem offensiv ausgerichteter Mittelfeld-Sechser vom Allerfeinsten oder Allerhärtesten nah dem Motto war: Wer steht, der liegt, keine Rede mehr sein.
Das Ergebnis spricht ja für sich und für einen Fußball, für dem (nicht-nur-Konter-) Angriff die beste Verteidigung ist. Nicht mehr Vorsicht und Rücksicht sind des Weisheirt letzter und bester Schluss, sondern erhöhte Risikobereitsschaft in allen Bereichen von gnadenloser Zeikampfhärte über erhlöhte Risikobereitschaft bis zu einer Schussgewalt, gegen die selbst ein Weltklassetormann wie Donnarumma des Öfteren so chancenlos war wie sein israelisches Gegenüber.
Um den Bogen zurück zu uns zu spannen, so ha en auch wir in den Rangnick-Anfängen so ähnlichen Fußball gespielt, ehe es – übertrieben formuliert – einen Rückfall in fehlerhafte Slow Motion gab. Auch das hat, wie wir alle längst wissen, leicht durchschaubare Gründe, die es gilt, wieder abzuschütteln. Und sich an dem zu orientieren, was uns die Exwelt- und Europameister Italien und der respektlose, risikofreudige, längst Nicht-mehr-Zwerg Israel mit einem der packendsten; bis zum Ende auf des Messers Schneide stehenden, tollsten WM-Qualifikstionsspiele aller Zeiten auf spektakuläre Weise demonstrierten. Schön wär´s, würd´s so kommen.

