Lächerliche Arnautovic-Mania oder: Mediale Hetz mit Hatz auf Polsters Torrekord
Ich werde mich heute NICHT mehr mit der umstrittenen Sportler: Innen-Wahl beschäftigen, die sowieso unter ihresgleichen eine Geschmackssache bleibt. Hätte gerade noch bgefehlt, dass man unser aller Fußballfreund Arnie, also Arnautovic, der neuen Ordnung halber als lachhaften Bruno-Legionärssieger auch noch in die Stadthallen-Lotterien-Gala einbindet, damit er sich zum wichtigsten aller Randthemen vor dem heutigen WM-Qualifikationsspiel gegen den Zwerg San Marino auch zur Jagd auf den Polster-Tor-Rekord äußert.
Da das also selbst mit einer Außenstelle leider verabsäumt wurde, hat sich Arnie als Rekordler in spe in diversen Interviews mit Erfüllungsgehilfen selbst zu Wort gemeldet, in denen er zu Protokoll gab, dass er diesen Polster-Rekord von 44 Toren im Nationalteam am liebsten schon heute mit einem – leise Anspielung auf Tonis Spitznamen in Köln, der auch zum Biografie-Titel wurde – doppelten Doppelpack gegen die Studenten-Amateurtruppe (mit ein, zwei Viertliga-Ausnahmen) brechen möchte. Auch wenn er bei welchen der alten, neuen Vereine nur hochbezahlter Wechselspieler war und ist, so hat er im schwäbischen Teamchef und bei zu vielen Medien seine Mentoren und Lemminge, die ihn selbst dann zu einem Sieger machen, wenn er den Siegerteams nur von der Bank aus zuschaute. Und sich dabei in den Haaren kraulte.
Natürlich stehen die 44 da, diese magische Zahl, mit denen der Mastermind von „Mei scheena Bua“ den alten Krankl-Rekord einst um 10 Tore überboten hatte. 44 Tore in 95 Spielen m(drei weitere wurden nicht akzeoptiert vom ÖFB), während Freund Arnie in 127 Matches es bisher auf 41 Treffer gebracht und Nr. 42 just mit einem verschossenen Elfer in Serravalle, dem San-Marino-Stadion zu ebener Erd und nicht im ersten bergig-burgigen Stock, verpasst hatte.
Damit sind wir schon in medial res, wie die alten Römer sagten. Nicht deshalb, weil meine Autoren-Wenigkeit sowohl von Krankl als auch Polster die ersten Biografien verfasst hat will ich womöglich Partei für beide ergreifen, sondern schlicht und einfach deshalb, weil die Relationen nicht stimmen und nur der Schlagzeilen oder Einschaltziffern wegen bewusst oder unbewusst Birnen mit Äpfeln verglichen werden. Ja, Arnie war zweimal bei Inter unter Vertrag, er wurde mit den Mailändern sogar Champions-League-Sieger 2010 (unter Konter-Trainer Mourinho, der ihn seiner Laufstärke wegen aber lieber auf die Bank gesetzt hat), ohne eine Minute gespielt zu haben,und 13 Jahre später war er wieder bei Inter als Edelreservist geandet, geholt von Bologna, das übrigens im Jahr eins ohne Arnie seltsamer Weise um 10 Plätze besser abschnitt in Seerie A.
Jetzt kämpft Arnautovic um seine und Österreichs erste WM-Teilnahme seit 1998, wo ein gewisser Anton Polster in Frankreich nach 1990 in Italien ebenso seine zweite WWM-Endrunde bestritt wie vor ihm der Rapid-, Barcelona-, Europacup-Siegestor und Team-Goleador Hans Krankl in den Cordoba-Hoch und Gijon-Tief-Jahren 1978 und 1982. Damals war Malta zumindest auf der Insel noch ein weit gefährlicherer Zwerg als San Marino oder Gibraltar, weil auf einer Art Sandplatz mit Rasenflecken gespielt wurde, der Ball daher kaum oder nur schwer zu kontrollieren war. Heutzutage, da zumindest Kunstrasen obligat ist, tut man sich selbst gegen einen Zwergenwall im übertragenen Sinn leichter, weil man kombinieren kann, ohne dass der Ball Kapriolen schlagen würde. Womit sich die Parameter noch da ganz schon weit verschoben haben. Aber dasscsich dervÖFb nicht entblößt, mithalten Macht und alle Rechzsmittel gegen eine seiner Ikone zu kämpfen, damit ein anderer anderer Herkunft ihn überholen kann, ist an Absurdität nicht zu überbieten.
Dafür frisst der gleiche ÖFB seinen neun Liebkindern aus der Hand nach deren Motto: Wie es mir gefällt. Gilt auch insofern, dass heutzutage via Fernsehen (fast) jeder Werbung in eigener Sache für (womöglich seine) Sponsoren aller Arten machen darf, was vor einigen Jahren/Jahrzehnten noch strikt verboten war. Und so fährt halt der Teamchef wahlweise mit Golf-Cart oder einem anderen „Transportmittel“ zu Terminen statt auf Krücken dorthin zu humpeln. Wie der Herr, so das G’scherr, so hat man das früher genannt oder nennen dürfen, während inzwischen Kritik an dem, was früher tabu war und heute frisch, fröhlich, unvwerblümt und ungeniert getragen, gemacht und gezeigt wird, heftigst kritisiert, dämonisiert, wenn nicht verboten wird. Auch dieser as ist im Sauseschritt, also Rekordtempo, vor sich gegangen. ..

