Fussball

Wer Zypern auf die leichte Schulter nimmt, riskiert sportliches Beben statt WM

Uns steht ein  ganz besonderes Sportwochenende ins Haus, dem die Sportfreunde  eher ge- statt entspannt entgegensehen. Die heimischen Skifans stehen im Banne der Levi-Slaloms, bei denen die Kurven- oder besser: Carving-Künstler beweisen müssen, dass die Erfolge des Sölden-Helden-Trios mit Comeback-Kid Schwarz keine Eintagsfliegen waren. Aber Levi und Lappland sind nur Momentaufnahmen zum Saisonstart, während es beim Fußball im Finish der WM-Qualifikation um alles geht, sprich: Teilnahme am aufgeblasenen World Cup 2026 in drei Ländern. Also sind die Fußballfans noch viel aufgeregter, wenn es zunächst am Samstag auf Zypern gegen den eimstigen Jausengegner geht, der mittlerweile keiner mehr ist wie einst im Mai der siebziger Jahre, als der geniale, aber oft schlampige Ballkünstler und spätere Teamchef Erich Hof gleich fünf Tore zu einem 7:1 in Wien geschossen hatte.

Allerdings in Wien und nicht in Nikosia oder Limassol, wo das Pflaster im Lauf der Jahre immer heißer geworden ist,was aber mit dem aktuellen, aber von den Kickern kaum gespürten Erdbeben nichts zu tun hat. Schlag nach in den Annalen heimischer Klubs, die im Duell mit zypriotischen Vereinen ihre blauen  Wunder erlebten, von Rapid seinerzeit bis zu den Wolfsbergern in diesem Herbst. Ja, nicht zu  vergessen unseren Rekordspieler Arnie, den Arnautovic, der erst  vor kurzem mit seinem neuen Herzensklub Roter Stern Belgrad gegen die Nobodies des Emporkömmlings Paphos nicht nur ausgeschieden ist, sondern nach dem Match auch noch eine verbale (ode gar handgreifliche) Auseinandersetzung mit gegnerischen Spielern im Kabinengang gehabt haben soll.

Wie freundlich der neue Schützenkönig unseres Nationalteams daher auf der Mittelmeerinsel empfangen wird, sei einmal dahingestellt. Abgesehen davon gehört Zypern inzwischen zu jenen ehemaligen Zwergen, die sich dann und wann aufgeplustert und daheim sogar schon die Spanier (mit 3:2) geschlagen haben. Das sollte Warnung genug sein für die Rangnick-Truppe, von Anfang an mit höchster Konzentration und Intensität aufzutreten statt in der ziemlich wahrscheinlichen Hitze des Gefechtes mit dem Feuer zu spielen.

Wie es endet, wenn man vermeint, die angezogene Handbremse würde schon reichen, das hat an ja in Bukarest gegen die keineswegs berauschenden Rumänen am eigenen Leib erlebt. Ganz zu schweigen vom Maulhelden Marko, der sich erst vor wenigen Wochen zu der mehr als anmaßenden Aussage verstiegen hat, er und sein aktuelles Nationalteam wären die beste ÖFB-Auswahl aller Zeiten – ganz so, als hätte es weder ein WM-Bronze 1954 in der Schweiz mit einem Sieg gegen den entthdenen ronten Titelverteidiger Uruguay oder die WM 78 in Argentinien mit epochalen Erfolgen und legendären Toren gegeben, die Arnie und Knsorten erst einmal erringen müssen statt sich in übertriebener Euphorie zu üben/belügen. Wer Zypern auf die leichte Schulter nehmen sollte, ist selbst schuld.

Jedenfalls war seit 1998, als eine qualitativ hochwertige Mannschaft vor allem am fehlenden Mut zur Courage gegen Kamerun und Chile (2x 1:1) gescheitert war, trotz vollem Mund tote Hose. Eben dieser Mut und nicht Hochmut ist als Pflichtübung auch Samstag auf Zypern gefragt, um das erste WM-Ticket seit 27 Jahren schon zu lösen, damit es kein sportliches Erdbeben gibt, das uns vor dem Duell gegen Bosnien-Herzegowina in Wien erschüttert. Auf jeden Fall mehr als nur ein guter Grund für die Fußballtiger, aufgeregt zu sein…

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