Es wäre zu schön gewesen, um wahr zu sein. Das souveräne 2:0 der Rangnick-Jünger mit Doppelpack-Arnie Arnautovic gegen bemühte, aber harmlose Zyprioten hat leider doch noch nicht zur direkten WM-Qualifikation nach 28 Jahren gereicht, weil die Bosnier nicht mitspielten, nach langem 0:1 schließlich gegen Rumänien doch noch 3:1 gewonnen und damit die Chance auf ein Entscheidungsspiel gegen Rotweißrot in Wien gewahrt haben. Allerdings mit den zumindest auf dem Papier besseren Karten in diesem Duell nach dem amerikanischen Prinzip Winner-takes-all. Ein Pünktchen genüht zwar, um die Endstation Sehnsucht nach fast drei Jahrzehnten zu erreichen, andererseits ist Verlieren verboten, um ein Play-off zu vermeiden.

Auch wenn unterm Strich auf Zypern das Plansoll routiniert erfüllt wurde, so war´s andererseits von einer Meisterleistung weit entfernt, was die Rangnick-Truppe gezeigt hat. Was da vorn an Chancen verjuxt wurde, das hätte bei einem stärkeren und abschlussreiferen Gegner ins Auge gehen können, weil´s ja auch hinten einige Lücken gab, die gottlob von den noch weit ineffizienteren Zyprioten nicht gefüllt wurden. Ob und wie sich das mit der Rückkehr des allerdings an fehlender Spielpraxis leidenden David Alaba und des In-Form-Bundesliga-Profis Mwene ändert, wird sich anhan der von RangnIck gewählten Taktik herausstellen.
Jedenfalls ist s, wie auch der ansonsten selten bnesonders kritische Herbert Prohaska, unser aller Gute-Nacht-Schneckerl, eine zweischneidige, höchst unangenehme Situation, wenn nicht Zwickmühle. Ja, wie soll man dieses Alles-oder-Nichts-Duell anlegen? Soll Österreich den Herrn im Hause hervorkehren, die Muskeln spielen lassen und sich vom Prinzip leisten lassen, dass Angfriff die beste Verteidigung ist. Andere Experten wieder meinen, Verteidigung wäre in Zeiten wie diesen, in denen das Spiel gegen den Ball hlher gewertet wird als jenes mit dem runden Leder, eher vom Erfolg gekrönt. Mit unserer Offensive, die trotzdem keine Tore einrennt, haben leider schion mehrmals schlechte Erfahrungen gemacht, sei es gegen die Schotten, sei es gegen Slowenien, sei es gegen die Rumänen. Es ist und bleibt also eine Abwägungsfrage, wie es Teamchef und Team am Dienstag anlegen. Nur eines darf es nicht geben, nämlich Selbstüberschätzung, denn jede Form von Hochmut kommt vor dem Fall.













