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Schröcksi-Erbe: Krieg der Köpfe wie der Knöpfe

Wenn es nach Peter Schröcksnadel ginge, dem scheidenden, professoralen ÖSV-Präsidenten, dann würde er sich Einigkeit in der Nachfolgefrage wünschen. Das Wunschkonzert aber wird keineswegs gespielt, ganz im Gegenteil, hinter den Kulissen zeichnet sich eine womöglich harte Konfrontation zwischen dem Walchhofer-Lager da und der nach Absagen von Hahnenkamm-Zampano Huber und Raika-Uniqa-Vorstand Pekarek neu ins Schröcksi-Erbfolge-Spiel gebrachten steirischen Speed-Queen Renate Götschl ab. Und was man so hört, inzwischen aber auch in angeblich gut informierten Medien liest, laufen nicht nur die Drähte heißt oder dauern drahtlose Verbindungen endlos, sondern wird auch konsultiert, konspiriert und notfalls intrigiert, was das Zeug hält, um seinen Favoriten oder aber Darling in die Pole-Position zu befördern. Krieg der Köpfe wie der Knöpfe zu wem auch immer … 

Um den Nachfolgern des längst dienenden, alles in allem erfolgreichsten Ski-Präsidenten das künftige Verbands-Leben zusätzlich noch zu erschweren, haben zuletzt sowohl die Wirtschaftskammer als auch das Sportministerium in einem Aufwaschen ihre Mitgliedschaft im Austria-Ski-Pool nach 50 Jahren aus unterschiedlichen Motiven per 2022 gekündigt. Ja, warum gerade jetzt, also mitten im Countdown zur Entscheidung, die spätestens am 19. Juni in einer Kampfabstimmung fallen muss – es sei denn, es kommt vorher doch noch zu einer derzeit kaum zu erwartenden einvernehmlichen Lösung unter den Kandidaten.

Ist´s so etwas wie ein Wink mit dem Zaunpfahl von politischer Seite, wenn nicht eine Art von „taktischem Foul“, das in der Regel gegen die Regeln ja weit vor dem Tor ganz bewusst in Kauf genommen wird, um (vermeintlich) Ärgeres zu verhindern? Und wer sitzt dann, wenn es um den (sport)politischen Einfluss geht, beim Duell zwischen Salzburg und Steiermark, zwischen Mann und Frau, zwischen Familienvater und Familienmutter, zwischen Hotelier und Häuserbesitzerin, zwischen Freund mancher Medien und Frau eines ORF-Mannes, zwischen Abfahrtskönig a. D. und vergoldeter Speed-Queen i. R., in dieser Hinsicht am längeren oder besser: stärkeren Ast?

Ja, wäre ja gelacht, würde bei uns in Österreich nicht auch regionale oder Bundespolitik wider alle Lippenbekenntnisse zum unpolitischen Sport wie so oft eine Hauptrolle spielen, wenn´s um die künftige Führung eines der zwei größten Verbände des Landes geht, konkret dem erfolgreichsten. Und erst recht dann, wenn es um zwei Präsidentschafts-Kandidaten geht, die beide auf dem sportdiplomatischen Parkett mehr oder weniger Frischlinge sind – und nicht mit allen Wassern gewaschen wie ein Peter Schröcksnadel, der auf der Klaviatur der Verhandlungskunst viele Patituren beherrscht hat – und deshalb nicht zu Unrecht den Ski-Napoleon nennen. An ihm werden sie mit ihren Konzepten und Taten gemessen. Ob Götschl oder Walchhofer es (hören) wollen oder nicht …

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