Fussball

Von Schützenfest, Eigentor und Christen-Credo

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Sie kennen ja alle die geflügelten Worte, die im Fußball umgehen. Ein Beispiel heißt: Man spielt so gut, wie es der Gegner zulässt. Das trifft eigentlich immer zu. Ein anderes aber wieder lautet: Geld schießt keine Tore. Das stimmt, wenn überhaupt, jedoch nur dann und wann in Ausnahmefällen. Oder aber, wenn´s im Verein oder in einer Millionen-Mannschaft knistert und kriselt! Natürlich schießt Geld in der Regel auch die bzw. mehr Tore, obschon es ja nicht alle Acht statt sogar möglicher Neun hätten sein müssen, mit denen der FC Bayern München zum Bundesliga-Start die geradezu  hilflos-entgeisterten Schalke-Knappen von der leeren Allianz-Arena zurück in den Kohlenpott schickte.

Was abgesehen davon nicht nur für die Titel-Konkurrenten ernüchternd bis erschreckend sein dürfte, ist nicht zuletzt die Tatsache, dass dem Meister und Cupsieger das Tor-Festival auch ohne mehr als einem halben Dutzend an Spielern gelang, die beim Champions-League-Triumph dabei, eingewechselt und danach verkauft, alten Klubs zurückgegeben oder deren Verträge (noch nicht) übers Ablaufdatum hinaus verlängert worden waren. Man muss sich die Namen auf der Zunge zergehen lassen, die beim 8:0 gefehlt haben: Thiago (Liverpool), Coutinho (Barcelona), Perisic (Inter), Odriozola (Real-Madrid), Davies (verletzt, geschont), Coman (Corona-Quarantäne) und dazu noch der zum Abwehrstrategen  gewandelte David Alaba, angeblich körperlich angeschlagen und nicht nur mental ob der harten Hoeneß-Kritik am Vertrags-Poker seines (lt. Uli geldgierigen Piranha)-Managers innerlich verletzt. Nimmt man den erst spät eingetauschten Tolisso dazu, waren´s acht teure Größen, die nicht mehr oder noch nicht spielten. Dennoch machte Bayern aus Königsblau einen nassen Fetzen!

Es sollte daher auch mehr als nur ein Warnschuss für David Alaba und sein familiäres wie geschäftliches Umfeld, das Feilschen um Millionen nicht zu übertreiben. Bei allem Respekt vor seinem Können als universell einsetzbarer Allrounder sei ihm ins Stammbuch geschrieben, dass er wo auch immer um wie viel Geld immer ein natürliches Ablaufdatum hat, hingegen der mit Übersicht, Umsicht und manchmal auch finanzieller Vorsicht seit Jahrzehnten vorbildlich geführte FC Bayern München auch ohne ihn große Zukunftsperspektiven besitzt. Wo schon ganz junge, ehrgeizige, gerade engagierte oder wie einst David im Bayern-Nachwuchs aufgebaute Talente auf ihre Chance lauern, dort muss Alaba aufpassen. Mitunter kann (allzu viel) Geld nämlich auch ein – Eigentor schießen. Zurück bleibt die Frage, ob er das im Innersten seines Herzens („Meine Kraft liegt in Jesus!“) wirklich will. Und wenn ja, seinem christlichen Credo zum Trotz („Denkt nicht an Euren Vorteil, sondern habt das Wohl der anderen im Auge“/Alaba-Tweet/Philipper 2,4) ins 25-Millionen-Euro-Kalkül gezogen hat.

Bildnachweis: alaba twitter.

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