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Maccabi: Der Bullen Frust, des Heideggers Lust

Schlecht, widerwillig und gefährlich für die einen, hingegen gut, nützlich und einträglich für einen anderen. Man kann einen Lockdown eben mit verschiedenen Augen sehen. Waren die roten Bullen eher mit einem mulmigen Gefühl nach Israel zum Champions-League-Playoff-Duell mit Maccabi Tel Aviv geflogen, so jubelte Maxi Heidegger, durch und durch amerikanischer Sohn des multiplen Weltcupsiegers und Multimillionärs Klaus Heidegger aus Götzens ob Innsbruck, über einen mehrjährigen Profi-Vertrag bei der Basketballsektion des Salzburger Fußballgegners. Wobei man dazu sagen muss, dass die Maccabi-Basketballer im Gegensatz zu den qualitativ auch nicht schlechten Fußballern ein ganz anderes Kaliber sind, nämlich zu den Riesen unter den Riesen ihres Sports gehören, schon Europacupsieger waren und stets eine große, wenn nicht Hauptrolle in der Champions League spielen. Wenn die also – teils jüdische Abstammung hin oder her – einen Spieler aus der US-College-Liga (NCAA) nicht nur testen, sondern langfristig verpflichten, dann kann man sicher sein, dass er über großes Potenzial verfügt.

Und wenn er die Probe aufs Exempel liefert, woran kaum jemand zweifelt, dann sollte, nein: müsste sich auch der österreichische Basketballverband mit Klaus Heidegger, dem Immer-noch-auch-Österreicher, Tiroler und in Wien verliebten Herrn Papa, ins Benehmen setzen – und wenn geht, das Maximum aus Maxi(milian) herauszuholen. Schließlich kommt ein Heidegger ja auch in ganz anderem Sinne nicht allein. Darum wäre es alles andere denn schlecht für das rotweißrote Basketball-Team, könnte es – die Deutschen mit Nowicki, Schröder und Co haben es uns vorgemacht – um den ersten NBA-Star Jakob Pöltl, das NCAA-Starlet Brajkovic und den Basketball-Sohn eines fünffachen Ski-Weltcupsiegers (und Gesamt-Weltcupzweiten 76) im Verein mit heimischen Legionären (Klepeisz, Mahalbasic etc.) und den Besten der heimischen Basketball-Liga eine Mannschaft formen, die sogar den Europa-Großmächten den Kampf ansagen kann. Warum auch nicht, wenn sich nötige Größe mit entsprechender Qualität messen kann.

Wie sehr sich die Fans im Lande danach sehen, auch abseits vom Fußball anderen heimischen (nicht nur Ball-)Sportarten zuzujubeln, das wurde ja an den Beispielen der (halb)erfolgreichen Handball-EM, der Schwimm-Kurzbahn-EM (mit Medaillenflut um Rogan und Jukic) in der Stadthalle und der mit WM-Silber gekrönten Beachvolleyball-WM auf der Donauinsel spektakulär unter Beweis gestellt. Wenn Sie mich fragen: Alles nur eine Frage des Willens ohne Zögern und des Wollens ohne Zweifel. Österreichs Sport muss mehr denn je wieder lernen, seine Chancen immer dann, wenn sie sich bieten, gleich beim Schopf zu packen statt in „Kommissionitis“ zu verfallen. Oder wie es die Römer den Österreichern schon (vor)gesagt haben: Carpe Diem!

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