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Lewis Hamilton und sein Rekord-Hunderter, der kaum unter die Haut geht

Wenn´s nach der Statistik geht, also den nackten Zahlen, dann ist Lewis Hamilton sowieso einer wie keiner vor ihm, also die Nr. 1 mit 100 Grand-Prix-Siegen, sieben WM-Titeln und aktueller , obschon knapper WM-Führung. Aber ist´s wirklich so, wie es ist? Ich finde, dass es legitim ist, diese Frage zu stellen, ohne Erfolge, Leistungen und Können des Briten mit karibischen Wurzeln schmälern zu wollen. Für unsereins, der die Formel 1 seit 1972 live vor vielen Orten auf der Welt und hin und wieder auch noch im dritten Jahrtausend erlebt und verfolgt hat, ist die aktuelle Grand-Prix-Szene mit der vor 30, 40 und 50 Jahren ganz einfach nicht zu vergleichen. Einmal davon abgesehen, dass es inzwischen pro Saison bis zu zehn Rennen mehr gibt als zu Zeiten eines Rindt, Lauda, Prost, Senna und auch Berger, ist das Team in der Box heutzutage offensichtlich zumindest so wichtig, wenn nicht wichtiger als der Pilot, der sozusagen ferngesteuert wird von der Telemetrie – und dessen Wohl und Wehe, was Resultate betrifft, aber auch von Menschenhänden abhängig ist, die im Rekord-Tempo die Reifen wechseln müssen.

Anders als früher, als die mehr oder weniger „sensiblen Hintern“ der Rennfahrer ebenso wie deren Künste als mehr oder weniger fantastische Lenkraddreher entscheidende Rollen spielten, geht´s heutzutage auch darum, dass die Handlanger der Generalstabsplaner sich keinen noch so kleinen Lapsus erlauben, der jene Bruchteile an Zeit kostet, die ein ganzes Rennen kosten können, ganz zu schweigen von Fehlentscheidungen wie bei Lando Norris, dem mit Slicks jener Sieg in der Winterolympia-Stadt Sotschi entglitt, der dem besser „informierten“ oder „betreuten“ Lewis Hamilton  den epochalen Hunderter bescherte. 100 Siege, das gab´s noch nie und ob´s das jemals noch geben wird, wage ich zu bezweifeln. Viel mehr bin ich gespannt, ob es die neuen US-Besitzer der Königsklasse schaffen, mit weniger Technologie und darob auch gesenkten Kosten die Chancengleichheit zu erhöhen – und damit auch das da und dort geschrumpfte Interesse an der Formel 1 und auch Namen zu steigern, die für viele keine Begriffe, sondern nur Nummern im Programm. Wünschen wird man sich das ja noch dürfen, auch wenn zuletzt heftige Kollisionen und hitzige Diskussionen um Hamilton und seinen jungen Herausforderer Verstappen wenigstens Zündstoff  geliefert haben, der die Formel 1 thematisiert… 

 

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