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Zwayer im Zwielicht, aber VAR der wahre Schuldige

Einmal Elfer für den FC Bayern, keinmal Elfer für die Dortmunder Borussen. Und warum? Weil der VAR einmal den Schiedsrichter – übrigens ein eigenes Kapitel! – zur Überprüfung eines Handspiels aufforderte, das andere Mal aber keine Veranlassung sah, da einzugreifen. Klar, dass sich die Bayern mit Doppelpack Lewandowski nicht zweimal hatten bitten lassen, ein Elfer-Tor zu schießen, während die Borussen andererseits auf die Barrikaden stiegen, dass ihnen diese Chance vorenthalten worden war.

Und mit dem VAR, dem „unsichtbaren Mann“, der sozusagen unterirdisch vor Bildschirmen und zum Zorn der Fans fern der Tribünen entscheidet, wurde unter anderen vom englischen Borussen-Jungstar Bellingham auch der Schiedsrichter dieses deutschen Klassikers mehr oder weniger ins Zwielicht gestellt. Inwiefern? Weil besagter Herr Zwayer nämlich vor einigen Jahren einer jener Referees gewesen war, der wegen seiner Verwicklung in den Manipulationsskandal eine längere Sperre hat absitzen müssen. Er hat seine Strafe verbüßt, längst ist Gras über diese hochnotpeinliche Affäre gewachsen, Herr Zwayer gehört mittlerweile sogar zur Einser-Generation der Schiedsrichter – dessen ungeachtet hätten sich auch die Besetzungsreferenten darüber im Klaren sein müssen, dass im Falle strittiger Entscheidungsfälle leicht der eine oder andere Verdacht auf einen sportlich „Vorbelasteten“, um nicht das andere, härtere Wort zu verwenden, fallen könnte.

Aber Fingerspitzengefühl von eingefleischten Apparatschiks zu verlangen, das scheint erst recht in Zeiten wie diesen kaum gefragt zu sein. Aber Zwayer hin, Vorgeschichten her – die wahren Personen des Anstoßes sind die Video Assist Referees, an deren Gutdünken oder Fehlmeldungen es liegt, ob etwas nach oben oder unten korrigiert wird.

Seitdem die vordem so lauthals geforderten Video-Apostel der Fairness also eher ihr Unwesen um Zentimeter oder Wimpernschläge, gibt´s zwar mehr Wirbel um falsche Pfiffe, zurückgenommene Entscheidungen oder versäumte Eingriffe, am VAR aber wird nicht gerüttelt, ganz so, als wäre er der Weisheit letzter Schluss. In Wahrheit ist er nichts anderes als ein Oberschiedsrichter, der genau so irrt wie der ganz normale Referee, ob er jetzt Zwayer oder wie immer heißt. Kurzum, man ist so klug oder so dumm als wie zuvor. Andersrum: Außer großen Spesen nichts wirkliche Faires gewesen…

PS: Da sich das deutsche Schiedsrichterwesen eben so wie der DFB auf den Schlips getreten fühlen durch die Aussagen des jungen Briten, wird jetzt gegen ihn ermittelt nach dem Motto: Es kann doch nicht sein, was nicht sein darf…

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