Fussball

Fabelhafte Rangnick-Premiere macht Lust auf mehr beim Fußballteam

Ich befand mich im Ausland, hab nur sehen können, wie die Holländer die belgischen roten Teufel beim 4:1 bei den Hörnern packten, nicht aber das ebenso überraschende, ja geradezu sensationelle 3:0 der Österreicher in Osijek gegen den Vizeweltmeister Kroatien – und das ohne David Alaba, aber mit dem bald-100er Arnautovic. Ja, welch ein Einstand des von manchen Seiten gar nicht so sehr erwünschten neuen Chefstrategen Ralf Rangnick, mit dem nicht nur frischer Wind gekommen wäre, wie es selbst Führungstorschütze „Arnie“ behauptete, nicht nur das Glück des Tüchtigen bei verjuxten Kroaten-Chancen, sondern auch ein Mann der Tat, die Fehlgriffe im Spiel kurzerhand korrigierte.

Mit Andi Herzog gestand selbst ein verhinderter Teamchef in selbstloser Ehrlichkeit ein, dass die Umstellung von Dreier- auf Viererkette in der Abwehr wie ein Wunder gewirkt, die ÖFB-Mannschaft danach ein „wirklich überzeugendes Spiel „abgeliefert“ habe. Eines, das wie eine Mut- und Moral-Injektion wirken sollte, mit der auch Selbstsicherheit und Selbstvertrauen so wachsen, dass die Österreicher dann in Wien gegen Dänemark beweisen können, dass der Auswärtssieg mit dem fantastischen Rangnick-Einstand keine Eintagsfliege gewesen war. Zur Erinnerung sei erwähnt, dass übrigens auch Franco Foda seinerzeit gegen den mehrmaliger Weltmeister Uruguay auch mit einem 2:1-Sieg ein bejubeltes, vielversprechendes Debüt gefeiert hatte – allerdings ein Fest bei einem Test und nicht in einem Bewerb wie dem Nations Cup, in dem nach Kroatien und mit Euro-Halbfinalist Dänemark auch noch Weltmeister Frankreich auf uns zukommt.

Wie nicht anders zu erwarten, so hat sich der nachgerade nicht mit Demosthenes-Gnaden gesegnete neue ÖFB-Präsident Gerhard Milletich nach dem 3:o in Osijek natürlich an die Brust geklopft und stolz behauptet, mit Ralf Rangnick die richtige Teamchef-Wahl getroffen zu haben. Abgesehen davon, dass zu hinterfragen wäre, wie es dazu kam, dass statt anderer Kandidaten der RedBull-Genetiker aus dem Hut gezaubert worden ist, ganz abgesehen davon, dass auch meine Wenigkeit eine Schlagseite für den deutschen Taktiker gehabt hatte, ganz abgesehen davon, dass ein 3:0 gegen einen Vizeweltmeister, notabene auswärts, natürlich der beste aller Anfänge ist – voreilige Jubelrufe als Weisheit letzter Schluss sind allerdings immer und überall mit Vorsicht zu genießen.

Schon übermorgen folgt ja die wichtige Probe aufs Exempel. Und dann mit unserem erfolgreichsten Spieler aller Zeiten, also David Alaba. Aber welche Rolle spielt er in welchem Konzept – und statt wem? Auch mit solchen Problemchen, aktuell auf höchstem Niveau, wird Ralf Rangnick umgehen müssen. Das kann ich mir dann wieder selbst ansehen…

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