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Alaba: Ein David im Vergleich zu Goliaths

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Ich hoffe, meine Blog-Leser sind mir zum einen nicht gram, dass ich das Heurigenbuch „Maulbeerbaum und Küchenfeen“ (144 Seiten, 19,90, auch im Buchhandel) in Corona-Zeiten wie diesen in eigener Sache hier propagiert habe. Und ich hoffe, dass sie damit einverstanden sind, dass ich mich aus gegebenem, gutem (oder doch nicht so guten) Anlass wieder mit David Alaba beschäftige, der schließlich auch im 85-Millionen-Volk der Deutschen für die Sky-Sport-News wegen der für ihn inakzeptablen 85-Millionen-5-Jahres-Gage  ein Thema des Tages war. Und dabei konnte man von den (Kommentatoren- und Reporter-)Insidern jedenfalls heraushören, dass sich – anders als früher einmal beim spielerisch ausgezeichneten, aber in München ungeliebten Michael Ballack – der offensichtlich schlecht beratene David vom Publikumsliebling immer mehr in einen Buhmann der Fans verwandelt.

Erst recht, seit er mit seinen mittlerweile längst vom Verein widerlegten Aussagen („Ich bin enttäuscht, weil ich nicht informiert worden bin!“) wieder für Ärger gesorgt hat. Wenn ihm der Verein ein Ultimatum gestellt hat, bis zum 31. Oktober auf das letzte Vertragsangebot zu antworten, es aber keine Reaktion von ihm oder seitens seines Managers Pini Zahavi gab, dann hat das doch – hart, aber klar – für den FC Bayern (und nicht nur Salihamidzic) nichts anderes geheißen als: Rutscht´s mir den Buckel runter, im Sommer bin ich dann eh kostenlos frei…

Mehr als nur verständlich, dass der FC Bayern auch als Signal an alle anderen Großverdiener beim Verein zum Ausdruck brachte: Bis hierher, mein Freund, kein noch so kleines Stückchen weiter, weil irgendwann Schluss sein muss mit dem (Manager-, Berater-, Verführer-) Spielchen, das seit Wochen, nein: Monaten heißt: Kann´s nicht doch noch ein bisserl mehr sein – allerdings in Millionenhöhe, angeblich mehr als 85 auf fünf Jahre? Und genau solchen Wahnsinn, der zur Methode wird, verstehen die seit Wochen ausgesperrten Bayern-Fans nicht, wenn ihrem Herzensverein erstens die Einnahmen aus einer ausverkauften Allianz-Arena fehlen, zweitens der Klub auch noch eine Stange Geld an Abonnenten refundieren muss, die statt auf der Tribüne zu sitzen daheim durch die Finger oder gegen (monatliches) Entgelt ins Sky-Sport-Fenster schauen.

Ja, meine Herren Alaba, ob David oder George, und mein Herr Zahavi, das nenne ich wahrlich einen Ausbund an Fingerspitzengefühl, das sie da in unverhohlener Unverschämtheit an den Tag legen. Eure Mir-san-mir-Mentalität, die sich keinen Deut um reale Probleme schert, stößt auf kalte Bayern-Schultern und immer mehr Ablehnung von Fußballfans, denen größtenteils auf höheren Befehl und verordneter Solidarität ihr Elixier des Live-Erlebnisses entzogen wurde.

Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht. Das Porzellan, das die Alaba-Partei da in ihrer Selbstüberschätzung mutwillig zerschlagen hat, ist kaum bis gar nicht mehr zu kitten. Die Alternative, dass David vom hohen Ross wieder runtersteigt, scheint so unrealistisch wie die irrealen Gagen, mit denen er ein ums andere Mal ins Fettnäpfchen getreten ist. Beim Klub wie bei den Bayern-Fans. So schön es sich schreibt – irgendwann muss Schluss sein mit dem täglichen Alaba-Theater und ebenso fast täglichen Transfer-Inseraten, die aus der (heißen) Luft gegriffen sind. Höchste Zeit, dass er erkennt, im Vergleich zu Goliaths wie Lewandowski und Neuer nur ein kleiner David zu sein…

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