Nicht auszudenken, hätte der immer wieder verliehene und zurückgeholte Noah Okafor aus den drei, vier Hundertprozentigen auch Tore oder Ableger dazu gemacht? Wie die Jungbullen gegen einen FC Barcelona, wenn auch ohne Messi und einigen anderen Sars, wenn auch aus der Vorbereitung, aber dafür nach einem 3:0 gegen Stuttgart, aufspielten, das ließ einen mit der Zunge schnalzen. Ja, RedBull Salzburg spielt in der heimischen Meisterschaft, aber mit all seinem Drum und Dran in einer anderen Liga.
Das ist keine Momentaufnahme, sondern strategisch von langer Hand vorbereitet, nicht nur, was die Technik und Taktik betrifft, sondern auch die körperlichen Voraussetzungen der Spieler, die über tolle (Sprint)-Qualitäten und andere physische Qualitäten verfügen, mit denen sich kaum eine andere österreichische Mannschaft messen kann. Das ist ein Pegel, den hervorragende Leistungsdiagnostiker immer weiter in die Höhe geschraubt haben – und an dem sich andere Klubs ein Vorbild und Beispiel nehmen sollten. Und wenn von den Jungbullen, geführt von zwei, drei alten Hasen die Rede ist, dann erlaube ich mir, einen fliegenden Wechsel zu einem Musterbeispiel aus einem ganz anderen Sport und zu einem in die Jahre gekommenen Schwimmer zu nehmen.
Laszlo Cseh, der ungarische Veteran, der 36 wird und in Tokio am Ende seiner Karriere immer noch Finalist (7., 200m Lagen, schneller als Ö-Rekord seines einstigen Erzrivalen Rogan aus 2011) war, gehört zu den erfolgreichsten Medaillensammlern aller Zeiten 71max Edelmetall bei den Erwachsenen, davon 35x Gold (2x WM, 14x Langbahn-EM, 19x KB-EM), ganz zu schweigen von 112 ungarischen Titeln. Auf die Frage an Cseh, was gewesen wäre, hätte es in seiner besten Zeit keinen Michel Phelps gegeben und auch einen Ryan Lochte, die ihm des Öfteren die Goldene weggeschnappt hatten, hörte man beim Ungarn im TV-Interview alles, nur keinen Katzenjammer heraus, vielmehr bekannte er: „Michael Phelps und ich haben zwar nur hin und wieder ein paar Worte gewechselt, waren jedoch nie Freunde. Aber ohne ihn und seine Leistungen wäre ich nie und nimmer so gut geworden, hätte ich nie und nimmer so viel gewonnen!“ Aus Cseh sprach Dank, dass es Phelps gab, nicht Ärger, dass er ohne ihn die Nr. 1 gewesen wäre.
Diese Einstellung, bitte schön, würde ich allen österreichischen Klubs wünschen, dass sie nach Maßgabe auch der finanziellen Dinge sich ideell und professionell an den Salzburgern und dem Profi-Team, das hinter den Fußballprofis steht, orientieren. Und nicht vorwurfsvoll mit dem Finger auf die dicke Brieftasche zeigen, die sich so nebenbei der Klub im Laufe der Jahre durch fabelhafte Arbeit und durch schöne Transfereinnahmen auch selbst immer mehr gefüllt hat. Wenn´s nämlich darum geht, die Spieler in Schwung und wenn geht noch präziser in Schuss zu bringen wie zuletzt den hochtalentierten, aber glücklosen Noah Okafor, dann unterscheiden sich die Parameter in der Vor- und Aufbereitung nur unwesentlich im Detail. Sie müssen nur so gut sein und so stimmen, dass mit den Spielern auch das Werkel so schwungvoll rennt wie in Salzburg. Dazu kann man in Anlehnung an ein altes Torberg-Zitat nur sagen: Hoppauf, nicht nur heimische Trainer der Bullen-Gegner! Oder: Wie man sich bettet, so liegt man…