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Armer Thiem, wann wird der Dominic aus Schaden klüger … ?

Bei allem, was unser Tennis-Capo Dominic Thiem derzeit anpackt, klebt offenbar Pech an seinen Füßen, Beinen, Armen oder Hand. Kaum hat er endlich wieder ein Turnier gespielt nach der Erstrunden-Pleite bei seinem Lieblings-Grand-Slam in Paris, kaum hat er bei einer 5:2-Führung gegen seinen Lieblingsgegner Mannarino zum ersten Satzgewinn seit Roland Garros ausgeholt, da zwang ihn ein stechender Schmerz im Handgelenk zur Aufgabe. Statt Comeback nach Maß steht jetzt sogar das kurze Rasen-Highlight Wimbledon quasi in der Warteschleife.

Ja, wie konnte das passieren, da sich der mittlerweile Leider-Nein-Dominator doch ganz darauf konzentrieren wollte, seine Trainingsdefizite wettzumachen, die durch kleinere Blessuren und längere Pausen, stärkere Schmerzen und fehlende Praxis angewachsen statt geschrumpft waren. Hatte sich Thiem etwa gar durch zu großen Einsatz, zu hohe Intensität und zu extreme Belastung der Sehnen, Bänder und Gelenke selbst einem extrem hohen Verletzungsrisiko ausgesetzt, das ihn jetzt im schlechtesten aller Zeitpunkte ereilt hat? Wer früher selten dabei war und inzwischen so gut wie nie mehr zuschaut, wann unser zweiter Grand-Slam-Turniersieger der Tennisgeschichte wo mit wem wie viel trainiert, kann höchstens spekulieren, was warum und in welchem Ausmaß darum zu Schmerzen, Abnützungen, Dehnungen oder Einrissen kommen konnte.

Bei allem hin und wieder, pro und kontra im Training scheint die Turnierplanung im Countdown zur Titelverteidigung bei den US-Open ab der letzten August-Woche in New York mehr als des Hinterfragens wert. Warum hat Thiem nicht schon frühere Rasenturniere gespielt, um Gras über die French-Open-Blamage wachsen zu lassen. Warum hat er erst in der allerallerletzten Woche vor Wimbledon – noch dazu nicht auf der oft kühl-regnerischen britischen, sondern der eher sommerlich heißen Balearen-Insel Mallorca – sein Comeback angesetzt, das jetzt trotz erst vielversprechender, dann verflixter sieben Games in die Hosen gegangen ist. Ausgerechnet bei einem der Turniere des Ex-Managers. Verdammt.

 

Zwar durchaus plausibel, dass Thiem aus freien Stücken auf Hartplatz-Olympia in Tokio verzichtet, aber weit weniger verständlich, dass er sich stattdessen entschieden hat, in der Vorbereitung auf das Hardcourt-US-Open den Sandplatz-Klassiker in Hamburg einzustreuen – und wer weiß, gegen gutes Geld vielleicht auch noch Kitzbühel in Höhenlage. Irgendwie, so meine ich, passt das alles hinten und vorn nicht wirklich und logisch zusammen. Und wenn das auch noch auf dem Mist des ehemaligen Touring-Coaches und neuen Managers Galo Blanco gewachsen sein sollte, dann verstehe ich die Thiem-Team-Tenniswelt nicht mehr.

Aber wer wurde in diesem Dominic-Seuchenjahr schon schlau aus allem, was der Immer-noch-Weltranglistenfünfte gemacht oder besser: nicht getan hat? Zurück bleibt die Frage, ob der nicht einmal noch 29jährige Niederösterreicher aus dem teils selbst angerichteten Schaden klüger wird. Und damit auch wieder so erfolgreich wie früher, als es ein Vergnügen war, ihm bei großen Siegen oder dramatischen Finals zuzuschauen. 

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