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Auch Djoker ruft nach Referee-Irrtümern laut nach Hi-Tech im Tennis

Bisher zumindest war man grundsätzlich der Meinung, dass im Profitennis mit den pro Satz und Tie-Break limitierten Hawk-Eye-Überprüfungen bei strittigen Linienbällen eine vernünftige Lösung gefunden wurde, die weit besser zu sein schien als die ständigen VAR-Checks im Fußball. Beim ATP-Masters 1000-Turnier in Cincinnati allerdings wurden wir eines Besseren oder Anderen belehrt, weil dort durch menschliche Irrtümer von Referees der Ruf nach vermehrten Einsatz von Hi-Tech gefordert wurde – so nebenbei auch aus der TV-Perspektive des abwesenden Olympiasiegers und Grand-Slam-Rekord-Siegers Novak Djokovic!

Dabei ging´s um zwei verschiedene Matches mit unterschiedlichen, höchst umstrittenen, höchst seltsamen Entscheidungen. Die eine gab´s bei der gnadenlosen Hitzeschlacht zwischen den US-Amerikanern Fritz und Nakajima, als der Ball etwa fünf- bis sechsmal hin und her gespielt wurde, ehe der Umpire den Ballwechsel stoppte, weil er den längst zurückliegenden Aufschlag im Out gesehen haben wollte. Kein Wunder, dass vor allem Fritz, der am Drücker gewesen war, die Contenance und dann die Konzentration verlor, um die Dreisatzpartie zu verlieren.

Und noch höher gingen die Wogen beim Matchball des Duells zwischen dem britischen Aufsteiger en Draper und dem wieder erstarkten Kanadier Auger-Aliassime. Obschon fast alle gesehen hatten, dass der Ball im Draper-Feld zweimal aufgesprungen war, bevor der Brite den Siegesschlag landete, beharrte der egomanische Referee auf seinem Machtwort: Game, Set, Match Draper. Dass eben dieser, ein Muster britischer Fairness, den Ballwechsel wiederholen wollte, interessierte den Herrn am hohen Stuhl nicht, er blieb bei seiner Entscheidung, die an Zeiten erinnerte, in denen vor allem in heißen Daviscup-Duellen patriotisch gefärbte Linienrichter-Augen für endlose Diskussionen, Emotionen und mitunter auch Skandale gesorgt hatten.

Da ja heutzutage die Referees alles in Laptops oder Tablets tippen, so wär´s ja wohl keine Hexerei, würden sie auch mit einer Slow-Motion versorgt, auf der sie spielend leicht erkennen würden, ob ein Ball, bevor er gespielt wird, schon zweimal den Belag geküsst hat. G´hupft wie g´sprungen? Mitnichten!! Wie beim Boxen, so kann auch und gerade im Tennis ein einziger Schlag alles auf den Kopf stellen. Vor allem dann, wenn es um einen oder mehr Matchbällegeht. Auch wenn er als notorischer Nörgler und für manche auch als Außenseiter gilt, so sollten die Bürokraten im Profisport ein bisschen mehr auf solch wegweisende Pragmatiker wie den erfolgreichsten Spieler aller Zeiten hören, also den Djoker. Keine Frage der Sympathie, sondern der  Fairness, die im Profisport über Ranking, Ruf und Moneten entscheidet!

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