Hirscher hier, Hirscher da, Hirscher doch nicht mehr da, sondern fort! Kaum war sein Renn- nach Trainings-Comeback in Neuseeland für die FIS-Rennen am Coronet Peak angekündigt worden, da ist der neue Ski-Oranje der Heimat der Kiwi-Vögel davongeflogen. Ja, so schnell kann´s gehen, wenn einem sensiblen Vater eierseits der Schock über einen tragischen Auto-Crash des koreanischen Ski-Teams mit tödlichen Folgen in die Glieder fährt, andererseits der Wettergott nach Schnee und Sonne dann Regen als Spiel- und Renn-Verderber schickt. Also hirschte der Comeback-Van-Deer mit Sack und Pack, Ski, Schuh und Bullen-Team flugs heim ins sommerliche Österreich, um dort im Final Countdown sich den Feinschliff für den Sölden-Weltcup (25. Oktober) zu holen, für den er ja zum Ärger vieler Verbände und deren jüngere Fahrer eine Wildcard von der FIS erhalten hat, also eine Persilschein als Präzedenzfall, der sicher noch weitere Kreise ziehen wird, da bin ich mir ganz sicher…
Fünf Jahre ist´s her, dass der Rekord-Weltcup-Gesamtsieger die Rennpisten verlassen hat, um ohne alte Atomic´sche Skimarke und ohne alten Giebelkreuz-Millionensponsor, dafür beflügelt von Dosen-Energie, ein neues (Single) Leben als Unternehmer zu beginnen. Nicht nur mit Outfit, sondern auch als Ski-Fabrikant, also in einem Sektor, der unter zahlreichen Imponderabilien leidet, da muss man nur die Konkurrenz fragen. Wie auch immer, Hirscher hat´s nach der Devise gewagt, die da heißt: Wer nichts wagt, der kann auch nichts gewinnen. Mit dem Hirscher-Ski, auf dem aus rechtlichen Gründen nicht draufsteht, was angeblich alles drin steckt, wurden übrigens nicht nur Rennen, sondern auch WM-Slalomgold gewonnen -von jenem einstigen Erzrivalen und jetzigen Top-Testimonial Kristoffersen, der allerdings vordem auch schon mehrmals Weltmeister war. Schwamm drüber.#
Wenn Hirscher selbst behauptet, dass es beim Comeback nicht darum gehe, das Rad der Zeit zurückzudrehen zum Seriensieger, der er war, dann heißt das ja nichts anderes, als dass er selbst die Werbung in eigener Sache in eigener Person zu betreiben und zu optimieren gedenkt. Und wenn die Rückkehr so erfolgreich von sich geht, wie sich das wohl nicht nur Marcel so vorstellt, sondern auch alle Geldgeber erhoffen, dann geschieht das auch auf dem Rücken und auf Kosten des österreichischen Skiverbandes. der in das Projekt Hirscher in fast zehn Jahren jede Menge an Geld und auch an personellen Ressourcen gepumpt und gesteckt hat auch mit einem eigenem Trainer-Team, den unverwechselbaren, aktuell gesundheitlich etwas gehandikapten Papa Ferdl inklusive. Aber von Sölden aufwärts oder vorwärts fährt der Sohn des Salzburger Skilehrers, Bergführers und Hüttenwirts nichtsdestotrotz wirklich dankenswerter Weise nicht mehr für den rotweißroten ÖSV, sondern die Niederlande, seiner holländischen Frau Mama und der Doppelstaatsbürgerschaft wegen, nicht aber, um die holländischen Ski-Urlauber auch für die Saalbach-WM zu begeistern….
Und wenn der gute Marcel behauptet, er würde ja nur für Oranje starten, um den heimischen Läufern keinen Platz wegzunehmen, dann bin ich neugierig, was er sagt, sollte er spekulativ als Podest-Fahrer einem ÖSV-Kollegen von vorgestern oder von übermorgen eben dieses Podium mit allen weiteren Annehmlichkeiten ebenso dankenswerter Weise rauben. Aber ob so oder so – dem Holländer aus Annaberg ist in jedem Fall die Gratiswerbung rund um seine Ski und sein omeback sicher, da ihm ja alle möglichen Medien alles, was er sagt, wie Manna aus der Hand fressen. Hauptsache alles Hirscher, oder was…?