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Auch wenn Bullen die Millionenliga winkt, so ist Auswärts-2:0 noch kein Ruhekissen,

Meister Sturm ist schon drin in der neuen Königsklasse namens Champions League, die mit neuem Format und zwei Spielen mehr erst recht ein Multimillionen-Geschäft ist. Und nach dem 2:0-Auswärtssieg im polnischen Exilstadion von Lublin gegen Dynamo Kiew stehen zumindest nach der Papierform die Chancen gut, dass die von Sturm gehörten Bullen aus Salzburg die Grazer zur Futterkrippe begleiten. Immer vorausgesetzt, die Multikulti-Truppe des nicht ganz so berühmten Trainer-Pep (namens Lijnders) aus Salzburg betrachtet die realistische Einschätzung eines Abwehrspielers wie eines Funktionärs nicht als Lippenbekenntnis, sondern nimmt sich die Worte auch zu Herzen, dass Vorsicht die Mutter aller Weisheit ist.  Zu früh gefreut, heisst des Öfteren auch spät gefreut…

In der Tat und da musste man nur zum (Heim)-Parallelspiel der Young Boys aus Bern gegen Galatasaray blicken, dass dem so sein kann. Man darf sich auch bei einem 2:0 nicht in Sicherheit wiegen, weil´s mit einem Anschlusstor sehr schnell gehen kann, dass ein Match plötzlich verkehrt läuft. Die einst von Adi Hütter zum Meister geformten Young Boys hatten gegen Galatasaray zur Pause schon 2:0 geführt, bis der türkische Spitzenklub dank des belgischen Wandervogels Batsuhayi den Ausgleich schaffte, das Match plötzlich auf des Messers Schneide stand, ehe ein Elfer-Tor den Schweizern aös Hapoy End doch noch den knappen Heimsieg sicherte.

Mag schon sein, dass andere anderer Ansicht sind als meine Wenigkeit, die den Fußball mit all seinen Auf, Abs, Strömungen und Systemen seit gut 70 Jahren verfolgt. Ich meine jedenfalls, dass sich mit dem Tempo, Spiel und Stil von heute manch Klischees als nicht mehr relevante Vorurteile nicht mehr zutreffen, weil sie.sich überlebt haben. Ja, ich gehe sogar so weit, dass bei Duellen auf Augenhöhe der einst – bei entsprechendem Publikumsrückhalt – wichtige und oft entscheidende Heimvorteil keine wesentliche Rolle mehr spielt, oft sogar dazu führt, im Sturm und Drang ins Messer zu laufen. Und Schuld daran trägt, wenn sie mich fragen, dieses sich immer mehr zuspitzende Spiel ohne Ball, das darauf aus ist, den Aufbau des offensiven Gegners Im Ansatz mehr denn je zuvor  früher zu stören und ihn womöglich in der Vorwärtsbewegung mit gekonntem Umschaltspiel zu treffen. Catenaccio, das war gestern  – Attacke, Pressing, Forechecking, also viel Laufarbeit ohne Ball, um das Spiel gegen den (gegnerischen) Ball zu gewinnen, das ist mit wenigen Ausnahmen das Erfolgsrezept von heute.

Und mit eben diesen neuen Parametern verschiebt sich auch, was man unter Individualisten versteht. Jene, von denen man einst schwärmte von Sindelar über Ocwirk und Hanappi bis Hasil, von Fritz Walter bis Beckenbauer, von Pele bis Messi, diese Zentralfiguren scheinen langsam auszusterben in einem Fußball, der dazu zwingt, nicht nur auf engsten Raum, sondern auch schnellstem Weg taktische Vorgaben zu erfüllen. Das,  was Berti Vogts dahingesagt hat anno 1996, dass nämlich die Mannschaft der wahre, neue Star ist, das hat längst Gültigkeit Auch bei den Bullen aus Salzburg, die ja alle Jahre wieder eine halbe Mannschaft austauschen, um mit neuen, oft jüngeren  Namen das gleiche Spiel zu spielen. Hoffentlich im Heim-Match so siegreich wie beim 2:0 in Lublin gegen Kiew, das ebendort  seine Chancen verjuxte.

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