Als kritischer, aber realistischer, nicht träumerischer Geist, der als solcher verschrien bis nicht willkommen ist, möchte ich mich nicht einmischen in die umstrittene Wahl der Sportler: Innen, aber auch Trainer und anderer Momente, für die es in Erinnerung an Lauda den „Niki“ gibt. Birnen und Äpfel lassen sich halt schwer miteinander vergleichen – und was dem einen recht, ist dem anderen nicht billig.
Allerdings sollte Ansichts- nicht mit Geschmackssache verwechselt werden. Nach einem allgemeinen Aufschrei sogar aus einer Boulevard-Ecke, aus der man es normal kaum vermutet hätte, wurde auch für den „sporthistorischen“ Golfer Sepp Straka ein Schlupfloch gefunden, um ihn zumindest via Videozuspielung in die Auslage zu stellen für den emotionalsten Moment. Den aber hat wohl nur eine Publikumsminderheit erlebt angesichts dessen, dass großes Golf und jenes in den USA obendrein nur zu später (Nacht)-Stunde im Pay-TV zu sehen ist.
Anders als in anderen emotionalen Momenten, die Hunderttausende, wenn nicht an die zwei Millionen verfolgten bei jenem Trio, dem in der Galanacht als ewige Ikonen unseres Sports gehuldigt wurde. Wie dem Abfahrtskaiser Franz Klammer bei seiner goldenen Aufholjagd am Patscherkofel. Wie vier Jahre später Annemarie Moser-Pröll beim krönenden Olympiasieg. Wie Hans Krankl, der den legendären Ingenieur Finger mit seinem Cordoba-Doppelpack zum unvergesslichen Brunftschrei. I wer´ narrisch animierte. Oder bei einem Hermann Maier, dem Unzerstörbaren, der sein Comeback tränenreich in Kitzbühel feierte. Lassen wir solche Vergleiche, die auch der Sportarten wegen hinken. Immerhin haben die Verantwortlichen dankenswerter Weise noch auf einen eher lächerlichen vierten Platz des Golfhelden reagiert.
Nichtsdestotrotz ist´s auch der heurigen, für viele höchst umstrittenen Wahl meiner bescheidenen Meinung nach unbedingt notwendig, Form und Rahmenbedingungen eben dieser Sportler: Innen-Wahl zu überdenken. Ich fürchte, dass auch manch einer meiner Medienkollegen einen Leistungsvergleich mit Sympathiewerten verwechselt. Und das halte ich wieder für eine Fehlentwicklung einer grundsätzlich löblichen Idee, der man Einhalt gebieten muss. Die Sportler: innen-des-Jahres-Wahl hat trotz Live-TV-Gala – auch wenn Frau Weichselbraun aus London eingeflogen wird – nichts mit Entertainment a la Dancing Stars zu tun, bei dem das Publikum die Jury überstimmen kann.
Wenn Sie mich fragen, dann sollte künftig eine kleine, feine, emeritierte, unabhängige und in einigen Sportarten erfahrene Expertenrunde in kompetenter Abwägung der vollbrachten Leistungen, ob Medaillen, ob Rekorde, ob historische Schläge oder Fahrten, diese Auswahl treffen. Ich bin mir sicher, dass es dann zumindest weniger Aufreger um Ungerechtigkeiten geben würde. Allein mir fehlt der Glaube, dass si