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Back to the Roots: Formel 1 auf alten Wegen zu neuen Höhen oder Dramen…?

Na endlich! Ja, das könnte man dazu sagen, dass sich die mittlerweile von Amis gekaufte Formel 1 unter dem Motto: Back to the Roots längst vergessener, aber alter und bewährter Erfolgsmodelle erinnert. Zwar ist´s vorerst nur so etwas wie ein Versuchsballon, den sie einmal steigen lässt, die Prognose scheint aber nicht allzu gewagt, dass sich aus dem 2021er-Projekt mit der Quali-Session schon am Freitag und drei Sprint-Rennen (Silverstone, Monza, Sao Paulo) statt Qualifikation am Samstag ein Langzeitkonzept entwickeln dürfte. Und das wäre auch gut so im Interesse der Rennsport-Fans, für die es seit Jahren am Freitag nur um die goldene Ananas gegangen, außer Spesen und viel (Motoren-)Lärm um nichts tatsächlich wenig bis nichts gewesen ist. Und das soll sich jetzt dann, wenn die Pandemie locker lässt und damit Fans zurück in die Arenen, auch wieder ändern…    

Es handelt sich also auch um eine Art „Rückhol-Aktion“ verlorener Formel-1-Freaks, die sich – wenn überhaupt – lieber gratis vor den TV-Bildschirm setzten statt um teure Long-Weekend-Tickets auf  Tribünen klassischer (europäischer) Circuits. Ein Trend, der unübersehbar war. Verständlicherweise. No action, no fun. Warum Kosten und Strapazen auf sich nehmen, wenn abgesehen von einer Quali-Stunde bis zum Rennen nichts auf dem Spiel steht? Na, endlich ist man versucht zu sagen, dass es bald mehr Action und damit auch mehr Spannung gibt abseits von provozierten Kollisionen und/oder dem einen oder anderen Crash im Rennen wie zuletzt in Imola.

Ja, es ist höchste Zeit, dass es mehr Rennsport an einem Rennwochenende gibt statt der endlosen Telemetrie-, Reifen- und sonstigen Tests, die in den Boxen gesammelt und – psst, nix verraten – bis zu den Ernstfällen der Qualifikations-Session und/oder dem Grand-Prix-Rennen möglichst unter Verschluss gehalten werden. Natürlich gehören Hi-Tech und ständiger Fortschritt auch zur Formel 1 als selbsternannte Königsklasse des Autorennsports – ebenso wichtig aber sind tägliche Zeiten und Resultate, die tatsächlich Aussagekraft für den Normalverbraucher haben statt endloser Spekulationen, wer wann  mit welchen Reifenmischungen bzw. leeren oder vollen Tanks nicht mehr als nur Proben aufs Renn-Exempel geliefert haben könnte.

Gerade deshalb ertappe ich mich bei der Erinnerung an (längst) vergangene Tage, als über die Startaufstellung nicht nur eine Samstag-Quali-Stunde entschied, sondern jeder Fahrer die doppelte Chance besaß, weil sowohl die besten Freitag- als auch Samstag-Zeiten gewertet wurden. Und da fällt mir auch ein, dass ein sonst so gewiefter Taktiker wie Niki Lauda mit seinem McLaren-Partner John Watson just auf dem von ihm so gut beherrschten Stadtkurs von Monte Carlo nach einem schwachen Freitag-Training (falsches Setup) am Samstag vom (Stark-)Regen in die Traufe kam. Und damals, als nur 20 von 24 Fahrern im Rennen starten durften, beide schon vorm Klassiker aller Klassiker auf der Strecke blieben. Teil eines Formel-1-Dramas, das wieder gespielt werden könnte. Ja, warum nicht Back to the Roots, Basis für den Grand Prix als Weltsport und Plattform für Top-Piloten als Weltstars. Silverstone darf kommen. Ich bin gespannt.

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