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Bullen-Gegner erinnern an Kaninchen vor der Schlange gegen geballte Dosen-PR

Hurra,  hurra, der Metzger ist wieder da. Nach längerer Pause noch nicht in alter Frische, dafür aber dort, wo es mich dazu zwingt, in gewohnter Schärfe. Dass ich gerade in jenen Tagen außer Gefecht und Laptop sein musste, in denen sich eine Sensation nach der anderen überschlug, bis das emotinale  Temperamentsbündel Klopp zum Erstaunen, aber auch Entsetzen manch deutscher Traditionalisten den Salto vorwärts zum weltweiten RedBull-Sport-Capo schaffte, war natürlich nebst anderen  Tröpfchen ein echter Wermutstropfen. Aber immerhin – fast alles konnte ich lesen, hören und sehen, was aber noch lange nicht heißt, dass ich auch alles, was ich da an Schlagzeilen konsumieren durfte, auch nachvollziehen konnte.

Abgesehen von den Team-Schützenfesten im Fußball, die ja aller Ehren auch für unser aller Arnie waren,  hab ich mich kurz in die Rolle eines interessierten Werbebetrachters versetzt, der dabei konstatierte, dass sich die geballte Gegnerschaft vor der noch mehr  geballten, aber legitimem PR-Offensive der bulligen Dosen, die Flügel verleihen, wie das berühmte Kaninchen vor der Schlange verhält. Alles Hirscher, so hat´s begonnen mit ein bisserl Lucas Braathen, der sich als Neo-Brasilianer jetzt Pinheiros nennt, bis sich als unvermeidlicher, bald  40jähriger Altstar von vorgestern die runderneuerte Lindsey Vonn in den Schlageilen-Comeback-Reigen eingliederte, schon deshalb, weil das oft und erst im April frisch operierte Knie so schnell verheilt ist wie bei einem Teenager, es also höchste Zeit war: wieder an Rennlauf zu denken. Oder zumindest Vorläuferin in Beaver Creek, wenn nicht schon als solche in Solden, wer weiß.  Spekulieren ist eins, Fakten sind was anderes.

Während also die Bullen die Chance  bei den  Hörnern packten, tagtäglich für Gesprächsstoff zu sorgen, verhielt sich – übrigens Kontrastprogramm zur Formel 1 – vor allem die Skikonkurrenz in mehr  als nobler Zurückhaltung, ganz so, als hätte sie Geheimwaffen im Köcher, sie noch nicht auszupacken gedenkt. Statt sich auf die einstigen Kanonen einzuschießen, die sportlich vielleicht nur noch lautstark-unüberhörbare, aber doch nur  Spatzen sind, hüllt sich nicht nur der ÖSV in Schweigen, um ja nicht Gefahr zu laufen, allzu vorlaut zu sein. Sieht man von manch Hochzeitsglocken, Babyfreuden oder Verletzungsserien bzw längeren Rehas ab a la Blacky (nomen est omen), so trudelte gerade zeitgerecht eine ganz andere Meldung einer emeritierten Alpin-Queen ein.

Nein, nein, Anna Veith kündigt keine Rückkehr auf Rennpisten an, hat aber dafür als Hobbyläuferin jetzt einen Markenwechsel von Head auf Kästle vollzogen. Das freut den böhmischen Kästle- Besitzer, das freut die goldige Anna, aber echte Substanz ist  da nicht drin, außer dass die Zweifachmama nun Testimonial der revitalisierten Traditionsfirma wurde getreu dem Wandel der Zeiten. Jetzt ist unsereins schon gespannt, ob dann, wenn die Zeit läuft, die Sensationsstories aus mehr als nur heißer Luft bestehen, sodern sich eine Sebsation mit der anderen überschlägt, was den sportlichen Wert des Alpinrennlaufs allerdings in ein schlechtes Licht rücken würde. Wenn Pensionisten das junge Establishmebt aufmischen.

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