Fussball

Bullen-Judas Jaissle oder: Wenn sich Geldgier, Feigheit und Präpotenz zur Potenz mischen

Geld regiert nicht immer, aber sehr oft, wenn nicht meistens die Welt. Und Geld verdirbt nicht immer, aber immer öfter den Charakter. Gut und schön, er machte in all seiner allzu aufdringlich eleganten Jugendlichkeit schon immer einen eher aalglatten Eindruck. Aber dass der erst 35jährige Matthias Jaissle offensichtlich von Geldgier durch- und getriebene Trainer des Serienmeisters RedBull Salzburg nach Achtungserfolgen (Achtelfinale Champions League) den Gipfel an unverschämter Charakterlosigkeit erreichen würde, das kam dann zumindest für mich doch eher unerwartet. Ja, wenn nicht diese Art und Weise, sich der saudischen Petrodollar-Millionen wegen kurz vor dem Bundesligastart sozusagen hinterrücks zu vertschüssen, was dann sollte Präpotenz zur Potenz sein, bitte vielmals?

Nicht etwa, dass dieser Matthias Jaissle, Feigling oder Frechdachs, das sei dahingestellt, dem Verein zeitgerecht wie der als Sportdirektor zum FC Bayern wechselnde Sportchef Christoph Freund den fast schon vollzogenen Wechsel von der Salzach in die Wüste zu Al-Ahli mitgeteilt hätte. Nein, dazu fehlte ihm der Mumm oder aber das Autogramm der Saudis auf den Vertrag bis 2026, der ihm winkt, obschon er sich vertraglich bis 2025 an die roten Bullen gebunden hatte. Nicht einmal in einem „Krone“-Interview hatte er zwei Tage vor Meisterschaftsstart das nicht süße, sondern offensichtlich lukrative Geheimnis ausgeplaudert – und auch bei der Saisoneröffnungs-PK nur herumgeeiert statt Spielern, Klubfunktionären, Medien und Fans jenen reinen Wein einzuschenken, den es in seiner neuen Wahlheimat sozusagen nur unterm Tisch zu verkaufen und in den eigenen vier Wänden zu trinken gibt.

Dass in die Jahre gekommene Superstars am Ende ihrer Karriere den Abermillionen-Angeboten von bisher kaum wahrgenommenen Saudi- oder Emiraten-Vereinen erliegen wie ein Ronaldo, Benzema und andere, mag ihrer Reputation nicht förderlich sein, ist aber noch halbwegs verständlich. Dass aber ein Jungtrainer, der einige Jahre jünger ist als etwa Ronaldo, eben jenen Verein, der sein Steigbügelhalter und Aufstiegshelfer war, in einer Nacht- und Nebelaktion nicht ver-, sondern im Stich lässt, dazu gehört schon eine ganz schöne Portion oder Dutzende RB-Dosen an Unverfrorenheit, um das milde auszudrücken.

Immerhin hat die RedBull-Führungsriege nicht so herumgeeiert wie Jaissle, sondern den Vereins-Judas frei- und damit vor die Tür gestellt, aber als finanzielles Faustpfand den Vertrag bei der Hand, aus den ihn die Saudis um einen schönen Batzen Geld auskaufen müssen, wenn sie das wirklich wollen. Im Falle dieses Trainers, der jenseits von Salzburg erst zeigen müsste, was er draufhat, würde aber nicht nur ich ein geflügeltes Wort umdrehen: Nicht weg mit Schaden, sondern so schnell wie möglich voll Nutzen, bevor seine Charakterlosigkeit im Verein noch mehr Schaden anrichten kann. Von Klasse war in dieser letztklassigen nichts zu merken. Solche Typen gehören in die Wüste geschickt – mit einem Fußtritt zum Abschied!

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