Fussball

Burgstaller, Wanner und Demir: Vorsicht als Mutter aller Weisheiten

Für Rapid und die Jahreswertung war´s natürlich super, dass es auswärts in Chisinau den dritten Sieg am Stück  gab, der mit 3:0 auch noch höchst deutlich ausfiel. Bei allem Jubel aber trat just Doppelpack-Kapitän Burgstaller auf die Euphorie-Bremse, weil er als altgedienter auch Ex-Deutschland-Profi den Erfolg gegen einen unterklassigen Gegner richtig einzuordnen wusste. „Es war nicht gerade das beste Spiel von uns mit unnötigen Fehlern, aber wichtig sind die drei Punkte!“

Gut gebrüllt, aller Löwe, so könnte man sagen. Seine Aussage kontrastiert mit anderen oft gehörten, etwa jener, dass man nicht mehr als gewinnen kann. Emotionen gehören zum Fußball wie der Tor- und Siegesjubel, aber mitunter ertappt man sich dann beim Gedanken, dass dann und wann der Realitätssinn in einem spekulativen Vorgriff auf eine rosige Zukunft abhanden kommt.

Ist mir auf- und eingefallen, weil es derzeit ja ein Tauziehen um den 18jährigen Doppelstaatsbürger Paul Wanner (Jubel-Foto)gibt, der vom FC Bayern wie einst der junge David Alaba an Hoffenheim verliehen wurde. Wanner, der einige Zeit lang eher eine deutsche Schlagseite gezeigt und auch schon im deutschen  U21-Team eingewechselt worden war, hat zuletzt dem deutschen Teamchef Julian Nagelsmann abgesagt, was natürlich wieder Hoffnungen und Begehrlichkeiten beim ÖFB und Teamchef Rangnick weckte. Ausnahme-Talent hin oder her – ich fürchte allen Ernstes, dass dieses Pingpongspiel mit Hinhaltetaktik dem Teenager, wer weiß, vielleicht den Kopf verdrehen könnte, wenn ihm noch ohne Portefeuille eine Sonderrolle zugeteilt wird.

Als warnendes Beispiel, um zurückzukommen zu Rapid, möchte ich da an Yusuf Demir erinnern, der unter großem Tamtam und Vorschusslorbeeren als Messi (as) in spe von Hütteldorf zum FC Barcelona auf Leihbasis mit Kaufoption transferiert wurde, ehe der Traum nach einem Jahr als selten eingesetzter Wechselspieler mit der Rückkehr endete, wo ihn Rapid von Basel bis in die Türkei weiterreichte. Inzwischen kräht kein Hahn mehr nach Demir, der als türkischer Wiener und des Türkischen selbstredend mächtig, in Istanbul zum Stammgast auf der Tribüne geworden ist. Mit und an ihm aber haben andere ganz gut verdient.  Jetzt hingegen will so gut wie niemand  von ihm was wissen Vorsicht ist die bekanntlich die Mutter  der  Weisheit. 

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