Fussball

Causa Lewandowski als Beweis, dass Verträge heute dazu da sind, gebrochen zu werden

Ich habe Ihnen ja versprochen, werte Leser und Abonnenten meines Blogs, dass ich auf den Transfer Robert Lewandowskis vom FC Bayern zum FC Barcelona noch zurückkommen werde. Wochenlang wurde kolportiert, dass er im Raume stehe, wochenlang wurde dementiert, dass es dazu kommen würde, schließlich habe ja der Weltfußballer noch einen gültigen Vertrag in München. Und genau da sind wir dort, wo das geflügelte Wort bekanntlich nicht etwa sagen würde, dass Vertragstreue etwas Heiliges wäre, nein: er sagt vielmehr in Kenntnis aller und vor allem der drängenden Seite der Beteiligten, dass Verträge dazu da wären, gebrochen zu werden.

Und um dieses finale Ziel letztendlich zu erreichen, gilt es für die Wechselseitigen/Wechselzwinge nden auf sowohl perfide als auch ziemlich durchsichtige Art und Weise sich durch gesteuerte Informationen immer mehr von der Mannschaft, von den Kollegen und schließlich vom vordem so geliebten, auf einmal aber undankbaren Klub zu distanzieren, bis eben dieser vor der Alternative steht: Soll ich mir um Unsummen eine Laus im Pelz halten, die im gleichen Maß schadet wie sie bisher genützt hat?

Oder soll ich mir im Interesse des hochangesehen, schuldenfreien Meisterklubs sagen: Man darf Reisende, die unbedingt anderswo Neues kennenlernen und sich dafür auch entlohnen lassen wollen, nicht mehr aufhalten, wenn es dafür gutes Geld, sprich: etwa 50 Mille Euro gibt? Ja, so funktionieren diese Spielchen, wobei die fordernden Beteiligten alles, nur nicht mit der Wimper zucken, wir haben das ja auch schon in der Alaba-Causa mit den gleichen Hintermännern wie jetzt beim besten Torjäger Europas, wenn nicht der Welt, erlebt.

Von Aktiv auf Passive schalten, so lautet das Rezept, das gegen alle Prinzipien der Fairness und des Anstands verstößt. Aber in Zeiten wie diesen, in denen egal in welcher Hinsicht das Unterste nach Oben gedreht und aus Frauen Männlein und aus Weiblein im Handumdrehen Männchen gemacht werden, scheint das ja kaum mehr jemanden zu interessieren. Fehlt ja gerade noch, dass all jene verdammt und verteufelt werden, die sich tatsächlich erdreisten, dass unterzeichnete, noch dazu gut dotierte und immer pünktlich bezahlte Verträge einzuhalten seien. Ich gestehe zu meiner Schande, dass ich zu jenen Ewiggestrigen zähle, die bisher zumindest darauf vertraut haben, dass Recht bleiben muss, was einmal rechtens abgemacht wurde.  

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