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Wenn ÖFB-Sesselkleber herumeiern, spricht wenigstens TV-Experte Klartext

Der WM -Traum ist mit dem 1:2 in Cardiff gegen Wales geplatzt, der Katzenjammer inzwischen ausgebrochen, aber die Zeit aber offenbar noch immer nicht reif, endlich einmal Nägel mit Köpfen zu machen. Geradezu unerträglich, wie da in falsch verstandener, wohl auch aus Eigenschutz bis Eigennutz geübter Nibelungentreue zum Teamchef herumgeeiert wurde. Ja, sogar dem Schneckerl, dem TV-Analytiker Prohaska, der eher Schalmeien-Töne anzuschlagen pflegt statt auf den Putz zu hauen, war das Gerede um den heißen Brei des neuen ÖFB-Präsidenten Gerhard Milletich zu bunt geworden. Wär´s anders, wäre Prohaska zur Aussage des Präsidenten, selbst eine Vertragsverlängerung mit „Pleitier“ Franco Foda sei nicht vom Tisch, kaum das Wörtchen leider aus dem Mund gerutscht.

Ja, leider wurde nach der allzu euphorisch begrüßten Überbewertung der Euro 2021 mit fatalen Folgen einfach weitergewurstelt anstatt den dringend notwendigen personellen Schnitt sowohl bei Spielern als auch beim Führungspersonal zu setzen. Wie das so ist, wenn es zum Schulterschluss von Verlieren kommt, dann wird mit dem Argument abgewimmelt, nichts wäre gefährlicher als Schnellschüsse aus der Hüfte. Nein, nein, die ÖFB-Granden vom Präsidenten abwärts sind keine Helden wie aus alten Western-Filmen, die einen Teamchef abschießen würden, sondern vielmehr die Hofräte namens Hinsichtl und Rücksichtl, die vor lauter Für und Wider zu keiner vernünftigen, vor allem zukunftsträchtigen Lösung kommen können oder wollen.

Da lobe ich mir Roman Mählich, der sich als Ex-Sturm-Klubkollege von Foda als ORF-Experte kein Blatt vor den Mund nimmt. Nein, nein, Mählich haut nicht einfach nur hin auf den seiner Meinung nach zu vorsichtigen Safety-First-Apostel, der vor dem bitteren Ende dann noch mit vier oder fünf Stürmern das Heil in der Offensive gesucht hat. Nein, nein, Mählich spielt keinen Löwen, der laut brüllt, also keinen Populisten, der den Volkszorn füttert, sondern gibt dem ÖFB den guten Rat, sich zuerst von der Jugend aufwärts bis zum großen Nationalteam auf jene Art des Fußballs zu einigen, mit der man in Zukunft verpasste Erfolge erringen will.

Andersrum: Wenn der Weg das Ziel ist, dann ist´s auch doppelt wichtig, für diesen Weg den richtigen Mann zu finden und nicht wieder zum alten Hut zu greifen, sprich; ihn mit einer möglichst schönen, populären Feder zu schmücken. Das wäre so falsch wie die oft gefährlich-kritiklose Fehlein-, aber auch Selbstüberschätzung unserer vermeintlichen Superstars. Dass sie mit dem geplatzten WM-Traum just das Schicksal mit dem von ihnen bei Euro 2020 geforderten Europameister Italien teilen, kann den Frust weder halbieren noch darf es verhindern, sich vom falschen Personal endlich zu trennen. Wer zu spät kommt, den bestraft die Fußballgeschichte. Schlechte Spiele, schlechte Zeiten und schlichtweg wenig Erfolge kann man nicht einfach aussitzen. Auch wenn Foda gegen Schottland noch  immer auf der Bank sitzt statt – Vertrag hin, Gage her – von sich aus endlich die Konsequenzen zu ziehen…

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